Umwelt

Schwimmbäder leiden unter Regenwetter: Nasskaltes Klima verkürzt die Badesaison

Das anhaltend schlechte Wetter sorgt für leere Schwimmbäder und trübt die diesjährige Badesaison deutlich.

Traditionell ist der Sommer die Hochsaison für Freibäder, Badeseen und Freischwimmanlagen. In diesem Jahr ist die Sommerzeit in vielen Regionen Deutschlands alles andere als stabil: Regen, Wind und frische Temperaturen prägen das Wetterbild. Das stellt eine große Herausforderung für Betreiber von Schwimmbädern und Freizeiteinrichtungen dar. Die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Saison, die von Besucherrekorden und voll besetzten Liegewiesen geprägt waren, wurden vielerorts enttäuscht. Vielmehr prägen leere Becken, verwaiste Kioske und unregelmäßige Öffnungszeiten den Alltag vieler Bäder. Die Folgen dieses plötzlichen Wetterumschwungs sind komplex und beeinflussen nicht nur die wirtschaftliche Situation der Betreiber, sondern auch die Freizeitgestaltung der Bevölkerung und die Arbeitsbedingungen der Angestellten.

Freibäder spielen eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft. Als Treffpunkt für Familien sind sie wichtig, sie bieten Kindern einen Raum zum Spielen und Lernen, unterstützen den Schul- und Vereinssport und fördern die Gesundheit durch Bewegung. Ein verregneter Sommer hat also weitreichende Folgen, die über das Fehlen von Einnahmen hinausgehen. Gerade in ländlichen Gebieten, wo das Freibad oft der einzige Anziehungspunkt für Jugendliche und Familien ist, wird die Situation zum Problem. Betreiber müssen flexibel auf die Wetterbedingungen reagieren, ihre Öffnungszeiten anpassen und mit rückläufigen Besucherzahlen umgehen.

Selbst die Gastronomie rund um die Bäder leidet. Imbissstände, Cafés und Restaurants, die fest mit den Besucherströmen der Sommermonate rechnen, erleiden oft große Verluste. Veranstaltungsangebote wie Schwimmkurse, Sommerfeste oder Sportwettbewerbe leiden unter kurzfristigen Absagen oder geringen Teilnehmerzahlen. Die Nachfrage verändert sich: Während Freibäder um jeden Besucher kämpfen, sind die Hallenbäder plötzlich sehr gefragt. Um auch bei Regen und Kälte das Badevergnügen nicht missen zu müssen, suchen die Menschen nach Alternativen.

Das unbeständige Wetter beeinflusst auch die Planung der Betreiber. Es sind kurzfristige Personaldispositionen, Anpassungen im Wareneinkauf und eine gesteigerte Flexibilität bei der Durchführung von Veranstaltungen erforderlich. Die Vorhersagen für die restlichen Wochen des Sommers sind gemischt – es gibt Hoffnung auf Verbesserungen, aber die Unsicherheit bleibt bestehen. Die Wetterprognosen sind für die Branchenvertreter von großer Bedeutung, und sie hoffen auf spontane Gäste, die die wenigen Sonnenstunden nutzen.

Die Lage der Schwimmbäder im Sommer 2024 veranschaulicht die Schwierigkeiten, die durch den Klimawandel und unvorhersehbare Wetterbedingungen entstehen. Die Betreiber müssen kurzfristig Anpassungen vornehmen und zugleich langfristige Zukunftsstrategien entwickeln. Die unterschiedlichen Aspekte dieses außergewöhnlichen Badesommers werden im Folgenden betrachtet – von den wirtschaftlichen Einbußen bis zu den Veränderungen im Freizeitverhalten der Bevölkerung.

Wetterkapriolen als Spielverderber: Die Ursachen für den schlechten Badesommer

Die Sommerwetterlage 2024 hat in zahlreichen deutschen Regionen Freibadbetreibern und Badegästen Grund zur Enttäuschung gegeben. Der Frühling war milder als gewohnt, doch im Mai und Juni brachten mehrere Regenfronten niedrige Temperaturen und teils stürmischen Wind mit sich. Eine anhaltende Westwetterlage, bei der feuchte Luftmassen vom Atlantik nach Mitteleuropa gelangen, ist der Grund für diesen unbeständigen Witterungsverlauf. Es gab nur selten Hochdruckgebiete mit stabilem, sonnigem Wetter, und wenn, dann waren sie meist nur für wenige Tage zu finden.

Schwimmbäder haben mit den Folgen dieser Wetterlage schwer zu kämpfen. Temperaturen unter 20 Grad und Dauerregen sind der Grund, warum die Freibäder noch nicht belebt sind. Familien, Jugendliche und Senioren sagen den geplanten Ausflug ins Schwimmbad ab und suchen nach anderen Freizeitaktivitäten. Betreiber reagieren mit flexiblen Öffnungszeiten, reduzieren das Personal oder schließen bei extrem schlechtem Wetter ganz. Viele Einrichtungen verzeichnen im Vergleich zu den Vorjahren einen Rückgang der Besucherzahlen um bis zu 50 Prozent.

Selbst langfristige Klimatrends sind von Bedeutung. In den letzten Jahren sprach man häufig von heißen, trockenen Sommern, doch aktuelle Messungen belegen eine wachsende Wettervolatilität. Intensive Regenfälle, kurze Hitzewellen und unerwartete Temperaturstürze wechseln sich ab. Das bedeutet für Betreiber von Freibädern, dass sie immer wieder mit Unsicherheit bei der Saisonplanung kämpfen. Obwohl die Genauigkeit der Wetterprognosen zugenommen hat, können sie keine Garantie für stabile Sommerwochen bieten.

Die Bäderbranche hat ein riesiges Interesse am Wetter. Freibäder sind auf sonnige Tage angewiesen, während Hallenbäder unabhängig vom Wetter funktionieren können. Wenigstens ein paar Wochen mit schlechtem Wetter können die Jahresbilanz ins Minus drücken. Die Wetterlaunen des Sommers 2024 zeigen deutlich, wie sehr die Freizeitbranche von äußeren Bedingungen abhängt – und wie wichtig es für Betreiber wird, sich auf Veränderungen einstellen zu können.

Wirtschaftliche Folgen für Freibäder und ihre Betreiber

Für viele Freibäder und ihre Betreiber sind die wirtschaftlichen Folgen des verregneten Sommers erheblich. Die Einnahmen aus Eintrittsgeldern, Gastronomiebetrieb und Nebenleistungen wie der Vermietung von Liegen oder Schwimmkursen sind deutlich geringer als erwartet. Insbesondere kommunale Bäder, die ohnehin mit begrenzten Budgets arbeiten, sind finanziell unter Druck. Um die laufenden Kosten und Investitionen zu decken, sind viele Einrichtungen auf die hohen Besucherzahlen der Sommermonate angewiesen.

Ein verregneter Sommer kann für private Betreiber oder Vereine, die Schwimmbäder selbst verwalten, sogar existenzbedrohend sein. Es ist schwierig, fehlende Einnahmen zu kompensieren, da viele Kosten wie Personal, Wasseraufbereitung und Instandhaltung weiterhin anfallen. Bereits einige Bäder haben aus Spargründen Maßnahmen ergriffen, wie etwa die Reduzierung der Öffnungszeiten, das Streichen von Veranstaltungen oder das Verschieben geplanter Renovierungen.

Die Gastronomie ist von der Situation ebenfalls betroffen. Imbissstände, Kioske und kleine Restaurants, die von den Besucherströmen abhängen, berichten teils von Umsatzeinbußen von bis zu 70 Prozent. Die Anzahl der Arbeitstage für Saisonkräfte ist geringer, was ihr Einkommen direkt beeinflusst. Einige Betreiber fragen sich, ob es sich noch lohnt, den Betrieb fortzuführen, oder ob eine vorzeitige Schließung die bessere wirtschaftliche Entscheidung wäre.

Die finanziellen Einbußen betreffen nicht nur die aktuelle Saison. In den Sommermonaten bilden viele Bäder Rücklagen für notwendige Investitionen und Instandhaltungsarbeiten. Ohne diese Rücklagen sind langfristige Schäden an der Infrastruktur der Bäder zu befürchten. Um den Betrieb aufrechtzuerhalten und die Sicherheitsstandards einzuhalten, ist es notwendig, Schwimmbecken, Sanitäranlagen und technische Einrichtungen regelmäßig zu warten. Ein verregneter Sommer kann die Fortschritte bei der Modernisierung und Sanierung der Bäder um Jahre verzögern.

Zusätzliche Kosten fallen auch für die Kommunen an. Oftmals müssen Städte und Gemeinden Geld investieren, um den Betrieb der Bäder zu sichern. Dies bringt eine neue Debatte über die Zukunft der Freibäder mit sich. Es ist eine Herausforderung für Kommunalpolitiker und Bürgerinitiativen, einen Kompromiss zwischen Kosteneffizienz und dem Erhalt wichtiger sozialer Treffpunkte zu finden.

Auswirkungen auf das Freizeitverhalten der Bevölkerung

Das wechselhafte Sommerwetter hat nicht nur die Betreiber von Schwimmbädern getroffen, sondern auch das Freizeitverhalten vieler Menschen beeinflusst. Viele Familien, junge Leute und Senioren mussten ihre Sommerpläne spontan ändern oder sogar komplett umgestalten. Geplante Badetage fielen häufiger ins Wasser, und Ausflüge zum See oder ins Freibad wurden durch Indoor-Aktivitäten ersetzt. Die Erholungs- und Bewegungsbedürfnisse bleiben jedoch bestehen, weshalb nach Alternativen gesucht wird.

In zahlreichen Gebieten erlebten Hallenbäder und Thermen einen merklichen Anstieg der Besucherzahlen. Selbst Sportvereine, Fitnessstudios und andere Freizeitangebote profitierten davon, dass alles unter einem Dach war. Aber die Nachfrageverlagerung brachte nicht überall einen zufriedenstellenden Ausgleich. Especially in rural areas, where the local pool is often the only significant recreational facility, there were no appealing alternatives for many. Vor allem Kinder und Jugendliche, die das Schwimmbad als Treffpunkt und Spielfläche nutzten, waren von der Situation betroffen.

In den sozialen Medien war das veränderte Freizeitverhalten ebenfalls zu beobachten. Viele Nutzerinnen und Nutzer äußerten ihre Enttäuschung über das schlechte Wetter und suchten nach einfallsreichen Wegen, um den Sommer trotz allem zu genießen. Bastel- und Kochprojekte, Spieleabende oder Ausflüge zu Museen und ins Kino waren plötzlich sehr beliebt. Die wenigen Sonnenstunden wurden gleichzeitig neu geschätzt; sie boten den Menschen die Gelegenheit, spontan ins Freibad zu gehen oder an den Badesee zu fahren.

Die Veränderungen im Freizeitverhalten haben auch langfristige Folgen. Fachleute stellen fest, dass sich die Erwartungen an Freizeiteinrichtungen verändern. Flexibilität, wetterunabhängende Optionen und die Chance auf kurzfristige Planung werden immer wichtiger. Betreiber von Schwimmbädern reagieren darauf mit neuen Ideen, wie wetterfesten Aufenthaltsbereichen, Kombi-Angeboten mit Hallenbädern oder flexiblen Öffnungszeiten.

Das Wetter hat einen großen Einfluss auf das Freizeitverhalten der Bevölkerung. Der verregnete Sommer 2024 hat uns gelehrt, wie schnell Gewohnheiten sich ändern können und wie wichtig es ist, dass es attraktive Freizeitangebote gibt, die nicht vom Wetter abhängen. Das Bedürfnis nach gemeinschaftlichen Erlebnissen und Bewegung im Wasser bleibt jedoch ungebrochen – dies stellt eine Herausforderung und zugleich eine Chance für die Betreiber von Schwimmbädern und Freizeiteinrichtungen dar.

Herausforderungen für das Personal: Flexibilität und Unsicherheit

Die Betreiber und das Personal der Schwimmbäder haben durch die anhaltend schlechten Wetterbedingungen große Herausforderungen zu meistern. Saisonkräfte, Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer, Reinigungskräfte sowie Gastronomiemitarbeiterinnen und -mitarbeiter brauchen in den Sommermonaten eine verlässliche Auslastung. Die Badesaison 2023 ist jedoch gekennzeichnet von kurzfristigen Dienstplanänderungen, unvorhergesehenen Schließungen und einer allgemein geringeren Nachfrage nach Arbeitsstunden.

Viele Bäder müssen ihr Personal flexibel einsetzen. Die Dienstpläne werden oft täglich angepasst, je nach den aktuellen Wettervorhersagen. An Tagen mit außergewöhnlich viel Regen oder Kälte bleiben die Anlagen manchmal komplett geschlossen, was für die Beschäftigten Lohnausfälle zur Folge hat. Das führt nicht nur zu Unsicherheit, sondern beeinträchtigt auch die Motivation der Mitarbeiter. Es kam vor, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sogar kurzfristig in andere Bereiche – wie Hallenbäder oder andere städtische Einrichtungen – versetzt werden mussten.

Eine geringere Frequentierung der Bäder beeinflusst auch die Arbeitsbedingungen. Eine geringere Zahl von Badegästen bedeutet zwar, dass die Belastung sinkt, aber auch, dass die Arbeit monotoner wird und weniger Kontakt mit den Gästen stattfindet. Vor allem für die jungen Leute, die als Rettungsschwimmer oder Kassenkräfte einen Ferienjob machen, ist das Taschengeld in diesem Jahr geringer als in den Vorjahren. Dies schafft eine besondere Verantwortung für das Personal, da die wenigen Sonnenstunden oft einen Ansturm auf die Anlagen auslösen und kurzfristig mehr Arbeitskräfte benötigt werden.

Ein weiteres Problem betrifft das Organisieren von Schwimmkursen, Sportveranstaltungen und Events. Viele dieser Angebote mussten kurzfristig absagen oder verschieben, was nicht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer enttäuscht, sondern auch einen zusätzlichen organisatorischen Aufwand für das Personal zur Folge hat. Die Planung wird komplizierter, weil kurzfristige Anpassungen zur Gewohnheit werden.

Die Lage zeigt, wie wichtig flexible Arbeitsmodelle in der Bäderbranche sind. Um besser auf die schwankende Nachfrage reagieren zu können, setzen einige Betreiber verst verstärkt auf Teilzeitkräfte oder kurzfristige Einsätze. Die Suche nach qualifiziertem Personal bleibt jedoch schwierig, weil die Unsicherheiten der Saison die Attraktivität der Arbeitsplätze mindern. Die Ereignisse im Sommer 2024 werden einen nachhaltigen Einfluss auf die Personalpolitik vieler Schwimmbäder haben und könnten langfristig zu neuen Beschäftigungsmodellen führen.

Hallenbäder und Indoor-Angebote: Profiteure der Wetterkrise

Während Freibäder und Strandbäder in diesem Sommer um jeden Besucher kämpfen, erfreuen sich Hallenbäder und Indoor-Angebote überraschend großer Beliebtheit. Bei ungemüttem Wetter sind die Leute auf der Suche nach Möglichkeiten, um trotzdem das Badevergnügen zu genießen. Verschiedene Städte und Gemeinden berichten, dass die Hallenbäder in den Sommermonaten so viele Besucher wie nie zuvor verzeichnen, was in den vergangenen Jahren selten vorkam. Selbst große Erlebnisbäder und Thermen nutzen die neue Nachfrage zu ihrem Vorteil.

Die positiven Aspekte der Hallenbäder sind offensichtlich: Sie sind unabhängig vom Wetter, bieten stets konstante Wassertemperaturen und eine Vielzahl von Schwimm- und Wellnessangeboten. Viele Familien nutzen die Gelegenheit, mit ihren Kindern schwimmen zu gehen, ohne auf sonnige Tage zu warten. Um ihre Trainingszeiten beizubehalten, nutzen auch Sportvereine und Schwimmgruppen zunehmend Hallenbäder.

Besonders große Indoor-Badeparks wie das Tropical Islands in Brandenburg oder die Therme Erding bei München erleben eine gute und vor allem kurzfristige Nachfrage. Den Betreibern zufolge ist der Anteil der Tagesgäste, die ihren Besuch spontan planen und sich nach den aktuellen Wetterbedingungen richten, deutlich gestiegen. Die Einrichtungen reagieren darauf, indem sie flexible Öffnungszeiten, erweiterte Angebote und zusätzliche Wellness- sowie Freizeitmöglichkeiten schaffen.

Die erhöhten Anforderungen sind allerdings auch eine Herausforderung für die Hallenbäder. Die Grenzen der Kapazität werden besonders in den Ferienzeiten schneller erreicht. Die Mitarbeiter müssen flexibel auf den erhöhten Besucherandrang reagieren, was sie stärker belasten kann. Neue Einnahmequellen entstehen gleichzeitig, die dazu beitragen können, die wirtschaftlichen Einbußen der Freibäder zumindest teilweise zu kompensieren.

Ein weiterer Trend ist die Verschmelzung von Indoor- und Outdoor-Angeboten. Bei vielen modernen Bädern gibt es einen Außenbereich, der bei schönem Wetter genutzt werden kann, während das Hauptangebot drinnen wetterunabhängig ist. Die Gäste schätzen diese Flexibilität, und sie könnte ein Modell für die Zukunft der Bäderlandschaft sein.

Hallenbäder haben als Profiteure des verregneten Sommers eine wichtige Rolle, die zeigt, wie sehr die Bevölkerung wetterunabhängige Freizeitangebote braucht. Sie macht gleichzeitig klar, dass es erforderlich ist, bestehende Infrastrukturen zu verbessern und den neuen Bedürfnissen der Gäste Rechnung zu tragen.

Schulschwimmen und Schwimmlager: Zwischen Herausforderung und Chance

Auch wenn das Wetter nicht mitspielt, sind Schulschwimmen und Schwimmlager nach wie vor entscheidend für die Auslastung vieler Bäder. In vielen Gemeinden sind die Bäder am Vormittag für den Unterricht reserviert, während Schwimmlager und Ferienprogramme für Kinder und Jugendliche stattfinden. Diese Angebote sind wichtig, um die Besucherzahlen zumindest teilweise zu stabilisieren und gewährleisten eine Grundauslastung der Anlagen.

Jedoch hängen auch diese Programme vom Wetter ab. Bei starkem Regen oder kaltem Wetter wird der Unterricht entweder in Hallen verlegt oder fällt aus. In manchen Fällen war es notwendig, die Schwimmlager kurzfristig umzuorganisieren, damit den Kindern trotzdem ein attraktives Ferienprogramm geboten werden konnte. Aktivitäten wie Klettern, Ballspiele oder das Entdecken von Indoorspielplätzen rücken in den Vordergrund, wenn das Schwimmen ins Wasser fällt.

Für zahlreiche Kinder, vor allem aus Familien mit begrenzten finanziellen Mitteln, sind Schwimmlager die einzige Chance, das Schwimmen zu erlernen oder zu festigen. Es gibt keinen Zweifel, dass diese Angebote eine wichtige Rolle in der Schwimmausbildung und der Sicherheit im Wasser spielen. Ein verregneter Sommer erschwert die Durchführung der Kurse, was dazu führen kann, dass weniger Kinder ihre Schwimmabzeichen ablegen oder wichtige Fortschritte erzielen.

Einige Bäder erhöhen ihre Auslastung und bieten den Kindern trotz schlechtem Wetter ein abwechslungsreiches Programm, indem sie mit Schulen und Sportvereinen zusammenarbeiten. Raumkonzepte mit Flexibilität, mobile Überdachungen und die Nutzung von Hallenbädern sind Möglichkeiten, um die Angebote wetterunabhängiger zu machen. Die Digitalisierung von Kursangeboten, wie zum Beispiel durch Online-Theorieeinheiten oder Videos, wird ebenfalls immer mehr getestet.

Die Erkenntnisse aus dem Sommer 2024 verdeutlichen, dass es entscheidend ist, die Schwimmausbildung und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche flexibel zu gestalten. Die Bäder behalten als Bildungs- und Freizeiteinrichtungen ihre große Bedeutung – selbst wenn das Wetter nicht mitmacht. Die Situation macht es jedoch auch dringend erforderlich, in wetterunabhängige Infrastrukturen und neue Konzepte zu investieren, um die Schwimmausbildung langfristig zu sichern.

Regionale Unterschiede: Vom Lausitzer Seenland bis zur "Badewanne der Sachsen"

Schlechtes Wetter hat regionale Unterschiede in Bezug auf die Auswirkungen auf die Badesaison. Während einige Gebiete unter intensiven Niederschlägen und kühlen Temperaturen litten, erlebten andere zumindest hin und wieder sonnige Tage, die einen vorübergehenden Besucheransturm zur Folge hatten. Ein Beispiel dafür ist das Lausitzer Seenland in Brandenburg; dort verzeichnet der Seestrand Großkoschen in diesem Jahr deutlich weniger Besucher als gewohnt. Normalerweise ist der Senftenberger See, der auch "Badewanne der Sachsen" genannt wird, ein beliebtes Ziel für Feriengäste aus dem benachbarten Sachsen. In diesem Sommer haben viele ausgenommen, besonders zum Ende der sächsischen Sommerferien.

Die Lage an den Seen und Stränden spiegelt die Situation in der gesamten Region wider. Die Betreiber sind stark abhängig von den Ferienzeiten und von kurzfristigen Wetterumschwüngen. An einem angekündigten Sonnenschein füllt sich der Strand, während die Liegewiesen an den meisten Tagen ungenutzt bleiben. Die Gastronomie und der Einzelhandel rund um die Gewässer sind davon direkt betroffen. Einige Unternehmen haben festgestellt, dass ihre Umsätze stark und unerwartet von der Tageswetterlage beeinflusst werden.

In anderen Gebieten, wie dem Süden Deutschlands oder den Küstenregionen, waren die Bedingungen zumindest zeitweise besser. Einige Bäder haben die kurzen Hitzeperioden genutzt, um ihre Besucherzahlen zumindest teilweise zu verbessern. Trotzdem bleibt die Grundtendenz negativ: Der Sommer 2024 war einer der niederschlagsreichsten der letzten Jahre.

In Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München sind Freibäder etwas weniger betroffen, weil sie meist größere Einzugsgebiete haben und auch bei schlechtem Wetter noch Besucher anlocken. Auf dem Land hingegen ist der Rückgang besonders deutlich zu beobachten. Wetterunabhängige Alternativen fehlen oft, weshalb das Freibad eine noch größere Rolle in der Freizeitgestaltung spielt.

Es wird deutlich, wie sehr die Bäderlandschaft von lokalen Gegebenheiten und kurzfristigen Wetterereignissen abhängt, wenn man die regionalen Unterschiede betrachtet. Dies stellt eine besondere Herausforderung für die Betreiber dar, weil langfristige Planungen kaum möglich sind und die Saisonergebnisse von nur wenigen sonnigen Tagen abhängen können. Die Erlebnisse aus dem Sommer 2024 werden die strategische Ausrichtung vieler Bäder auch in den kommenden Jahren beeinflussen.

Perspektiven und Anpassungsstrategien für die Zukunft der Bäderlandschaft

Die Schwierigkeiten des verregneten Sommers 2024 bringen grundlegende Überlegungen zur Zukunft der Bäderlandschaft in Deutschland mit sich. Wegen der Klimaveränderung müssen wir uns auf die steigende Unbeständigkeit des Wetters einstellen; das erfordert neue Ansätze und mehr Flexibilität in der Planung und im Betrieb. Um die Bäder als wirtschaftliche Einrichtungen und soziale Treffpunkte zu sichern, arbeiten viele Betreiber und Kommunen bereits intensiv an der Entwicklung von Anpassungsstrategien.

Eine Möglichkeit ist es, die Infrastruktur zu modernisieren und auszubauen. Überdachungen, mobile Schutzsysteme oder die Kombination von Hallen- und Freibadbereichen sind Optionen, um das Angebot wetterunabhängiger zu gestalten. Anlagen mit mehreren Funktionen, die neben dem Schwimmen auch Freizeit- und Sportmöglichkeiten bieten, sind immer gefragter. Die Digitalisierung hat ebenfalls Einfluss: Online-Reservierungssysteme, flexible Eintrittsmodelle und die digitale Kommunikation mit Gästen erlauben es, besser auf kurzfristige Wetteränderungen zu reagieren.

Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Akteuren. Um die Nutzung der Bäder zu verbessern und gemeinsame Angebote zu schaffen, arbeiten Kommunen, Sportvereine, Schulen und private Betreiber immer mehr zusammen. Regionalnetzwerke sind eine gute Möglichkeit, um Ressourcen zu bündeln und wetterunabhängige Programme anzubieten.

Die Bäder haben nach wie vor die wichtige Funktion als Orte der Begegnung, des Sports und der Gesundheit. Besonders in Zeiten des Wandels und angesichts neuer Herausforderungen durch den Klimawandel ist es von großer Bedeutung, diese Einrichtungen zu bewahren und weiterzuentwickeln. Eine zukunftsorientierte Bäderlandschaft braucht dringend Investitionen in die Schwimmausbildung, in barrierefreie Zugänge und in nachhaltige Technologien.

Der Sommer 2024 hat uns gelehrt, dass es entscheidend ist, sich auf wetterbedingte Ausfälle vorzubereiten und flexible Lösungen zu schaffen. Die Lehren aus diesem Jahr werden die Branche formen und zu Neuerungen anregen, damit Schwimmbäder auch künftig unabhängig von Wetterbedingungen ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens sind – sei es bei Sonnenschein oder wenn der Regen das Geschäft beeinträchtigt.