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Rekordernte bei Obst führt zu großem Andrang in Mostereien

Dank reicher Obsternte verzeichnen Mostereien aktuell einen starken Zulauf, da viele Menschen ihr Obst verwerten lassen möchten.

Obstberge locken viele Mostfreunde an.

Die Obstbaumkulturen haben in diesem Jahr eine gute Ernte, die Bäume biegen sich unter den reifen Früchten, die Erntekörbe füllen sich schneller als in den vergangenen Jahren, und die Nachfrage nach Terminen bei den Mostereien ist so hoch wie nie zuvor: In zahlreichen deutschen Regionen wird das Jahr 2025 zur Obstschwemme. Äpfel, Birnen und Quitten hängen in großer Zahl an den Zweigen, und vielerorts sind auch Beeren und andere Obstsorten im Überfluss zu finden. Dank der positiven Wetterbedingungen in den letzten Monaten – wie einem milden Frühling, dem Fehlen von Spätfrösten und kaum Hagelschäden – sind die Erntemengen höher als erwartet. Während Hobbygärtner und Streuobstwiesenbetreiber volle Körbe bewundern, haben die Verarbeiter mit logistischen Herausforderungen zu kämpfen.

In Berlin, Brandenburg, dem Alten Land und anderen Obstbauregionen ist ein Anstieg der Kundenanfragen zu verzeichnen, wie Mostereien berichten. Um seinen Apfelsaft aus eigenen Früchten pressen zu lassen, muss man oft wochenlang im Voraus einen Termin sichern. Um eine effiziente und möglichst nachhaltige Verwertung zu gewährleisten, bringen die Kunden teilweise hunderte Kilogramm Obst auf einmal. Im Akkord arbeiten die Mostereibetreiber: Pressen, Abfüllen, Reinigen – alles läuft auf Hochtouren, oft sieben Tage die Woche. Der Andrang beschränkt sich nicht nur auf klassische Produkte wie Apfelsaft. Mischungen aus Birne, Johannisbeere oder Kirsche sowie innovative Saftvarianten wie Ingwer- oder Kiwisaft werden ebenfalls immer beliebter.

Die Obstschwemme betrifft den gesamten Sektor in großem Umfang. Während einige die Gelegenheit nutzen, um Vorräte für das Jahr anzulegen oder Nachbarn und Freunden kleine Geschenke zu machen, melden sich bei anderen Sorgen über die Verwertung der überschüssigen Früchte. Die Kapazitäten vieler kleiner und mittelgroßer Mostereien sind begrenzt, weshalb sie nicht alle Erntewilligen sofort bedienen können. Dies hat vielerorts lange Wartelisten und eine merkliche Anspannung bei Kunden und Anbietern zur Folge. Zur gleichen Zeit erlebt das Mosten als handwerkliche Tradition einen Aufschwung: Viele wollen selbst erleben, wie aus ihren Äpfeln frischer Saft entsteht. Für viele ist es entscheidend, dass der Prozess transparent ist und sie wissen, woher das Produkt stammt.

Die Politik registriert ebenfalls die Entwicklungen rund um die Obstschwemme. Die Landwirtschaftsministerien und Gartenbauverbände beobachten die Situation genau und suchen nach Lösungen, um die Verwertung der Rekordernte zu fördern. Es werden immer mehr Initiativen zur Förderung der regionalen Verarbeitung, zur Stärkung lokaler Wertschöpfungsketten und zur Sensibilisierung für nachhaltigen Obstbau ins Leben gerufen. Mostereien stehen im Zentrum dieser Situation: Sie sind das Bindeglied zwischen Erzeugern und Verbrauchern und sorgen dafür, dass die heimischen Früchte nicht auf dem Kompost landen, sondern als Säfte, Mus oder Smoothies genossen werden.

Die Obstschwemme 2025 betrifft nicht nur Hobbygärtner und Streuobstwiesenbesitzer; sie wirft Fragen auf, die weit über die gegenwärtige Saison hinausgehen. Wie wichtig sind Mostereien für den regionalen Wirtschaftskreislauf? Welche Methoden gibt es, um Übermengen sinnvoll und mit Rücksicht auf Ressourcen zu verarbeiten? Und welche neuen Trends und Herausforderungen ergeben sich aus der veränderten Nachfrage? Acht zentrale Aspekte werden im Folgenden betrachtet, die das Thema in all seinen Facetten abdecken.

Ursachen der Obstschwemme: Wetter, Sortenvielfalt und Anbaupraktiken

Verschiedene Faktoren, die zusammenkommen, sind für die Rekordernte im Jahr 2025 und die damit verbundene außergewöhnliche Obstschwemme verantwortlich. Als Erstes ist das Wetter von großer Bedeutung: In diesem Jahr hatte die Obstbaumblüte das Glück, von einem ungewöhnlich milden Frühling begünstigt zu werden; er machte die Blütezeit günstig und verringerte gleichzeitig das Risiko von Spätfrostschäden. Im vergangenen Jahr hatten viele Gebiete mit Kälteeinbrüchen im Mai zu kämpfen, was dazu führte, dass zahlreiche Blüten erfroren und die Erntemengen sanken. Im Jahr 2025 hingegen waren die Temperaturen konstant, was einen optimalen Fruchtansatz ermöglichte.

Auch die Sortenvielfalt, die in deutschen Gärten und auf Streuobstwiesen zu finden ist, spielt eine Rolle. Alte und robuste Apfel- sowie Birnensorten sind in den letzten Jahren vielfach wiederentdeckt und gezielt angepflanzt worden. Sie bieten nicht nur mehr Abwechslung auf dem Tisch, sondern haben auch unterschiedliche Reifezeiten und Ertragsmengen. Eine Mischung aus verschiedenen Sorten erhöht die Gesamterntemenge und schützt vor Ernteausfällen durch Schädlingsbefall oder Krankheiten.

Auch die Anbaupraktiken haben sich verbessert. Immer mehr Hobbygärtner und Obstbauern aus dem Beruf setzen auf ökologische Pflege, indem sie auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten und die Biodiversität in ihren Anlagen stärken. So werden die Bäume gesünder und der Ertrag stabiler. Die regelmäßige Pflege, wie das Auslichten der Kronen und gezieltes Düngen, sorgt zudem dafür, dass die Früchte besser ausreifen und von höherer Qualität sind.

Auch der Klimawandel hat eine ambivalente Rolle: Einerseits können extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen und Starkregen die Ernte gefährden, andererseits können mildere Durchschnittstemperaturen und eine längere Vegetationsperiode dazu führen, dass Obstbäume mehr und längere Früchte ausbilden. Ältere Bäume auf Streuobstwiesen, die tief verwurzelt sind, profitieren besonders von diesen Veränderungen, da sie Trockenphasen besser überstehen.

All diese Aspekte zusammen haben im Jahr 2025 eine Obstschwemme verursacht, die man seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen hat. Über alle Bereiche der Wertschöpfungskette hinweg sind die Auswirkungen zu beobachten – vom heimischen Garten bis zur industriellen Verarbeitung.

Mostereien im Ausnahmezustand: Herausforderungen und Chancen

Die Mostereien in Deutschland haben durch die außergewöhnlich hohe Erntemenge enorme Herausforderungen zu bewältigen. Um die hohe Obstmenge zu bewältigen, arbeiten viele Betriebe an der Kapazitätsgrenze. Vor allem kleine und mittelgroße Mostereien, die oft nur begrenzte Lager- und Verarbeitungsmöglichkeiten haben, sind gefordert, ihre Abläufe zu optimieren und flexibel auf die gestiegene Nachfrage zu reagieren.

Ein wesentlicher Aspekt ist die Vergabe der Termine. In den Wochen der Haupternte sind viele Mostereien oft schon Wochen im Voraus ausgebucht. Kunden, die kurzfristig einen Termin brauchen, müssen oft auf größere Mengen warten oder sich mit anderen Erzeugern zusammenschließen. Um den Betrieb effizienter zu gestalten, schränken viele Orte die Annahme von Kleinstmengen ein. Zudem entstehen Wartezeiten, die viele Privatpersonen nicht gewohnt sind.

Ein weiteres Hindernis ist die Logistik. Um große Mengen Obst anzuliefern, sind geeignete Fahrzeuge und Transportbehälter notwendig. Viele Kunden müssen sich etwas einfallen lassen, um hunderte Kilogramm Äpfel oder Birnen zur Mosterei zu transportieren. Es liegt in der Verantwortung der Betriebe, dass Pressen, Pasteurisieranlagen und Abfüllstationen einwandfrei laufen. In der Hochsaison können Ausfälle schwerwiegende Folgen haben und Ernteverluste verursachen.

Die besonderen Umstände bieten gleichzeitig Chancen. Die erhöhte Aufmerksamkeit für Produkte aus der Region und die Anerkennung handwerklicher Verarbeitung bringen vielen Mostereien neue Kunden. Es besteht ein erheblicher Bedarf an Informationen über den Mostereibetrieb, die Sortenauswahl und die Verarbeitungsmöglichkeiten. Zahlreiche Unternehmen nutzen die Gelegenheit, um ihre Dienstleistungen zu erweitern: Neben den traditionellen Säften gibt es Mischungen, Smoothies, Gelees und sogar Apfelwein.

Es braucht kreative Lösungen, um der Situation begegnen zu können. Einige Mostereien nutzen mobile Anlagen, die direkt zu den Kunden fahren und dort vor Ort die Verarbeitung ermöglichen. Andere arbeiten mit landwirtschaftlichen Betrieben oder Lebensmittelinitiativen zusammen, um überschüssiges Obst gemeinsam zu verarbeiten und zu vermarkten. Die Obstschwemme 2025 stellt die Branche vor die Herausforderung, flexibel zu agieren und kreative Lösungen zu entwickeln, um den Verlust der wertvollen Ernte zu minimieren.

Die Renaissance der Streuobstwiesen und ihre Bedeutung für die Ernte

In Deutschland sind Streuobstwiesen wieder im Kommen. Hochstämmige Obstbaumkulturen und eine extensive Bewirtschaftung kennzeichnen diese traditionellen Kulturlandschaften, die einen bedeutenden Beitrag zur Obstversorgung und zur Biodiversität leisten. Im Jahr 2025 wird man erkennen, wie wichtig Streuobstwiesen in der aktuellen Obstschwemme sind.

In vielen Gebieten kommt ein großer Teil der diesjährigen Ernte von diesen Flächen. Auf Streuobstwiesen stehen oft alte, robuste Obstbaumsorten, die sich besonders gut anpassen können und weniger anfällig für Krankheiten oder Wetterextreme sind. Mit ihrem intensiven Geschmack und der hohen Lagerfähigkeit sind diese Sorten besonders für die Verarbeitung in Mostereien geeignet.

Wiesen werden in der Regel extensiv gepflegt, was bedeutet, dass man Pestizide und Dünger nur selten oder gar nicht einsetzt. So wird die Artenvielfalt bewahrt: Viele Insekten, Vögel und Säugetiere leben hier. Die extensive Nutzung hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die Ökologie; sie sorgt auch dafür, dass die Bäume widerstandsfähiger und langlebiger werden. In der Obstschwemme-Jahrzeit ist diese nachhaltige Bewirtschaftung ein Gewinn: Die Bäume tragen zahlreiche Früchte, die von den örtlichen Mostereien verarbeitet werden.

Soziale Aspekte gewinnen neben der ökologischen Bedeutung ebenfalls an Bedeutung. Gemeinschaftlich genutzte oder von Initiativen betreute Streuobstwiesen haben oft das Ziel, regionale Sorten zu bewahren und die Bevölkerung für eine naturnahe Bewirtschaftung zu sensibilisieren. Die Erntesaison bietet eine Vielzahl von Aktionen und Veranstaltungen, die sich um Obst und Saft drehen – sei es durch gemeinsame Erntetage oder Führungen durch Mostereien.

Die Obstschwemme 2025 demonstriert eindrucksvoll, wie Streuobstwiesen die regionale Obstversorgung unterstützen können. Früchte in großer Vielfalt sind sie zudem die Basis für die handwerkliche Verarbeitung in Mostereien. Die Wiederbelebung und Pflege dieser Kulturlandschaften ist also entscheidend, um Erntespitzen zu managen und die regionale Identität zu bewahren.

Moderne Mostereitechnik: Innovationen und Traditionen im Zusammenspiel

Um große Mengen an Obst aus der Ernte zu verarbeiten, braucht man Technik, die leistungsfähig und zugleich schonend ist. Heute kombinieren Mostereien alteingesessene Verfahren mit neuen Entwicklungen. Um den erhöhten Anforderungen an Effizienz, Hygiene und Qualität gerecht zu werden, hat die Mostereitechnik in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht.

In kleineren Betrieben oder bei mobilen Mostereien werden klassische Pressverfahren, wie die Bandpresse oder die Korbpresse, nach wie vor genutzt. Sie bewahren das Aroma der Früchte und erlauben eine schonende Verarbeitung. Es werden immer mehr kontinuierlich arbeitende Pressen eingesetzt, die in der Lage sind, große Mengen in kurzer Zeit zu bewältigen. Modularer Aufbau ist ein häufiges Merkmal dieser Anlagen, wodurch sie an spezifische Anforderungen angepasst werden können.

Die Pasteurisierung des Safts ist ein entscheidender Faktor. Dank moderner Technik ist es möglich, die Temperatur während des Erhitzens des Safts genau zu steuern; so wird er schonend erhitzt und die Vitamine sowie Aromen bleiben größtenteils erhalten. Heutzutage wird Abfüllung meist in Glasflaschen oder in sogenannten "Bag-in-Box"-Systeme vorgenommen. Ein großer Vorteil der Bag-in-Box-Lösung ist, dass der Saft nach dem Öffnen bis zu 90 Tage haltbar ist, ohne zu verderben. In der Direktvermarktung ist diese Verpackungsform besonders gefragt.

Die Digitalisierung erreicht nun auch die Mostereien. Viele Unternehmen setzen Software für die Terminplanung, Kundenverwaltung und Rückverfolgbarkeit der Chargen ein. Eine gezielte Prozessoptimierung ist möglich, indem man Daten erfasst und analysiert, wie etwa zur Ausbeute verschiedener Sorten oder zur Lagerhaltung. Das handwerkliche Wissen ist jedoch nach wie vor unerlässlich: Das Einschätzen des Reifegrads, das richtige Kombinieren verschiedener Obstsorten und die Anpassung der Pressparameter an die jeweilige Charge erfordern Erfahrung und ein feines Gespür.

Die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und Maschinenbauern ist ein wichtiger Faktor für die Entstehung von Innovationen. Neue Verfahren zur Pasteurisierung, energiesparende Anlagentechnik sowie Ansätze zur Nutzung von Nebenprodukten wie Trester oder Kerngehäusen werden getestet und finden immer mehr ihren Platz im betrieblichen Alltag. Die Mostereitechnik 2025 ist ein tolles Beispiel dafür, wie Tradition und Fortschritt Hand in Hand arbeiten – das ist entscheidend, um die Probleme der aktuellen Obstschwemme zu meistern.

Vielfalt in der Flasche: Neue Produkttrends und individuelle Säfte

Die Mostereien zeigen mit ihrem Angebot ebenfalls den Trend zur Individualisierung und Vielfalt. Man denkt oft, dass Mostereien nur Apfelsaft herstellen; dieses Bild ist jedoch nicht mehr aktuell. Im Jahr 2025 wird deutlich, dass Verbraucher immer mehr nach außergewöhnlichen Geschmackserlebnissen und neuen Kombinationen suchen.

Mischsäfte sind neben dem klassischen Apfel- oder Birnensaft besonders beliebt. Ob Johannisbeeren, Kirschen, Quitten oder sogar ungewöhnliche Zutaten wie Ingwer und Kiwi, alles wird mit Äpfeln vereint. Abwechslungsreiche Geschmacksrichtungen und spezifische gesundheitliche Vorteile zeichnen diese Mischungen aus. Mischsäfte mit Ingwer werden wegen ihrer anregenden Eigenschaften geschätzt, während Beeren für ihren hohen Antioxidantiengehalt bekannt sind.

Die Individualisierung erreicht einen neuen Höhepunkt: Kunden können in vielen Mostereien den Saft ausschließlich aus ihrem eigenen, angelieferten Obst produzieren lassen. Auf diese Weise bekommen die Kunden ein Produkt, das die Eigenschaften und den Geschmack ihrer eigenen Früchte exakt widerspiegelt. Andere Unternehmen nutzen das Mischen der gelieferten Mengen, um einen ausgewogenen Geschmack zu erreichen und Schwankungen durch unreife oder überreife Früchte auszugleichen.

Selbst neue Produktformen sind auf dem Vormarsch. Neben klassischem Saft sind mittlerweile auch Smoothies, Fruchtpürees und Mus im Angebot. Diese Produkte sind für eine jüngere Zielgruppe gedacht und können vielseitig eingesetzt werden – sei es als Frühstückszutat, Snack oder Grundlage für Desserts und Backwaren. Die hohe Nachfrage nach naturbelassenen, wenig verarbeiteten Produkten stellt die Mostereien vor die Herausforderung, Herstellungsprozesse zu finden, die schonend sind.

Das Sortiment wird durch regionale Spezialitäten und limitierte Editionen bereichert. Saisonale Produkte, wie Apfel-Birnen-Säfte aus ausgewählten Anbaugebieten oder Mischungen mit Wildfrüchten wie Holunder oder Sanddorn, entstehen so. Immer mehr Direktvermarktung findet statt, sei es ab Hof, auf Wochenmärkten oder über Online-Plattformen. Die Obstschwemme 2025 hat nicht nur eine große Menge an Rohstoffen hervorgebracht, sondern auch eine beachtenswerte Kreativität in der Produktentwicklung gefördert.

Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung in der Obstverarbeitung

Die Industrie hat mit ökologischen und ökonomischen Herausforderungen zu kämpfen, wenn sie große Erntemengen verarbeitet. In der Mostereiwirtschaft sind Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung immer wichtiger geworden. Im Jahr 2025 wird die Obstschwemme diese Themen ins Rampenlicht rücken und Unternehmen sowie Verbraucher zum Umdenken bewegen.

Ein wichtiges Anliegen ist es, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Die großen Mengen bergen das Risiko, dass nicht alle Früchte verarbeitet werden und somit ein Teil der Ernte ungenutzt bleibt. Deshalb kooperieren Mostereien eng mit lokalen Initiativen, Tafeln und sozialen Einrichtungen, um überschüssiges Obst weiterzugeben oder zu spenden. Die Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Betrieben, die aus Übermengen Futtermittel oder Biogas erzeugen, wird ebenfalls verstärkt.

Ein weiteres Thema ist die Verwertung von Nebenprodukten wie Trester – dem festen Rückstand nach dem Pressen. Trester ist reich an wertvollen Ballaststoffen und Nährstoffen; er kann als Tierfutter, Kompost oder zur Pektinherstellung verwendet werden. Einige kreative Unternehmen testen die Umwandlung von Trester in Lebensmittel, zum Beispiel als Zutat für Müsliriegel oder als Grundlage für Fleischersatzprodukte.

Mostereien setzen im Hinblick auf die Nutzung von Wasser und Energie oft auf effiziente Technik. Wasserkreislaufsysteme, Wärmerückgewinnung während der Pasteurisierung und die Nutzung erneuerbarer Energien reduzieren den ökologischen Fußabdruck der Unternehmen. Auch die Verpackungsfrage wird überdacht: Glasflaschen zur Wiederverwendung, kompostierbare "Bag-in-Box"-Systeme und weniger Einwegplastik sind entscheidende Maßnahmen für eine nachhaltigere Wertschöpfungskette.

Die Kunden sensibilisieren ist von entscheidender Bedeutung. Um die Qualität des Safts und die Ausbeute zu maximieren, geben viele Mostereien Hinweise zum optimalen Reifegrad der Früchte. Das Bewusstsein für nachhaltigen Obstbau und eine schonende Verarbeitung wird durch Schulungen, Führungen und Informationsveranstaltungen gestärkt. Im Jahr 2025 wird die Obstschwemme dazu genutzt, um innovative Ansätze zur Ressourcenschonung zu finden und die Kreislaufwirtschaft in der Obstverarbeitung auszubauen.

Regionale Wertschöpfungsketten und die Rolle der Politik

Die Obstschwemme 2025 hat die Wichtigkeit regionaler Wertschöpfungsketten wieder ins Licht gerückt. Die dezentrale Struktur vieler Mostereien, ihre enge Zusammenarbeit mit lokalen Erzeugern und die Direktvermarktung an Verbraucher ermöglichen wirtschaftliche und soziale Vorteile, die über den einfachen Produktverkauf hinausgehen.

Mostereien auf regionaler Ebene sind ein wichtiger Faktor für die Stärkung der lokalen Landwirtschaft und die Sicherung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum. Indem wir heimische Früchte verarbeiten, bleibt die Wertschöpfung lokal, Transportwege werden verkürzt und die Umweltbelastung minimiert. Mostereien sind in strukturschwachen Gebieten eine wichtige Einnahmequelle und tragen zur regionalen Identifikation bei.

Die Politik hat die Ereignisse rund um die Obstschwemme genau im Auge behalten. Ministerien für Landwirtschaft und Gartenbauverbände fördern Projekte, die die regionale Obstverarbeitung unterstützen. Auf die Agenda kommen Investitionshilfen für moderne Technik, die Gründung von Verarbeitungskooperationen und die Unterstützung von Streuobstwiesen. Es wird auch die Hilfe für Vermarktungsplattformen, die regionale Produkte ins Rampenlicht stellen, vorangetrieben.

Ein weiteres Gebiet ist die Aufklärung der Bevölkerung über den Wert regionaler Produkte. Das Bewusstsein für regionale Ernährung soll durch Schulbildungsprogramme, Informationskampagnen und die Einbindung von Mostereien in touristische Angebote verbessert werden. Die Politik erkennt in der Obstschwemme die Chance, den Trend zu mehr Regionalität und nachhaltigem Konsum weiter zu fördern.

Zur gleichen Zeit treten Herausforderungen zutage: Die begrenzten Kapazitäten vieler Mostereien, der Mangel an Fachkräften und die Notwendigkeit, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, machen gezielte Unterstützung erforderlich. Die Obstschwemme 2025 ist ein wichtiger Anstoß, um die Akteure der regionalen Obstwirtschaft besser zu vernetzen und zukunftsorientierte Strukturen zu schaffen.

Mosten als Erlebnis: Bildung, Gemeinschaft und Tradition

Das Mosten von Obst hat sich längst über einen einfachen Verarbeitungsvorgang hinausentwickelt. Im Jahr 2025 werden viele Mostereien den Erlebnischarakter der Saftpressung hervorheben und sie für Familien, Schulklassen und interessierte Besucher zu einem besonderen Ereignis machen. Die Attraktivität, den Entstehungsprozess von frischem Saft aus eigenen Früchten hautnah zu erleben, zieht viele Menschen in die Betriebe.

Führungen und Aktionen zum Mitmachen sind sehr beliebt. Der gesamte Ablauf – vom Waschen und Zerkleinern der Früchte über das Pressen bis zur Abfüllung des Safts – ist für Besucher nachvollziehbar. Für Kinder und Jugendliche ist dies besonders wertvoll, da es ihnen einen anschaulichen Einblick in die Herkunft von Lebensmitteln gibt und das Bewusstsein für eine saisonale und regionale Ernährung stärkt. Um Bildungsangebote zum Thema Obst und dessen Verarbeitung zu schaffen, arbeiten viele Mostereien mit Kindergärten, Schulen und Vereinen zusammen.

Soziale Aktionen, wie das gemeinsame Ernten oder Mosten, sind eine tolle Möglichkeit, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und den Austausch zwischen Jung und Alt zu fördern. So wird die Tradition des Mostens lebendig gehalten und an die nächste Generation weitergegeben. In ländlichen Gebieten sind Mostereien bedeutende Treffpunkte, wo man Erfahrungen austauscht, über Rezepte spricht und Kontakte knüpft.

Selbst kulturelle Aspekte sind von Bedeutung. In vielen Gegenden wird die Erntezeit mit Festen, Märkten und Wettbewerben gefeiert, die um das beste Apfelmus oder den aromatischsten Saft kreisen. Als Kulturgut werden historische Mostereien gepflegt und sie bieten einen authentischen Veranstaltungs- und Seminarort. Das Zusammenspiel von Tradition und Moderne ist evident in der Bereitschaft, neue Produkte und Ideen anzunehmen, während das handwerkliche Erbe gewahrt bleibt.

Im Jahr 2025 hat die Obstschwemme das Mosten wieder in den Fokus gerückt. Das gemeinsame Erlebnis, die Anerkennung regionaler Erzeugnisse und das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum machen das Mosten zu einer Brücke zwischen Stadt und Land, zwischen den Generationen und zwischen Tradition und Fortschritt.