Gesellschaft

Berlin erzielt leichte Fortschritte im Bildungsranking

Berlin erreicht im aktuellen Bildungsranking eine bessere Platzierung und zeigt leichte Fortschritte im Vergleich zum Vorjahr.

Berlin verbessert langsam seine Bildungsleistung.

Im aktuellen "Bildungsmonitor 2025" der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ist Berlin, die Hauptstadt Deutschlands, leicht gestiegen. Das jährlich veröffentlichte Bildungsranking, welches die Experten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der wirtschaftsnahen Initiative erstellt haben, bewertet die Bildungssysteme aller 16 Bundesländer anhand von 98 Indikatoren. Berlin hat sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren um eine Position verbessert und setzt damit eine positive Entwicklung fort – 2023 war das Land noch auf Rang 15 und 2024 auf Rang 12.

Die Qualität und Effizienz der Bildungssysteme wird durch den Bildungsmonitor aus einer bildungsökonomischen Sicht betrachtet. Die Studie erfasst neben den traditionellen Leistungsindikatoren wie den Kompetenzen in den Kernfächern und den Abschlussquoten auch Aspekte wie die Investitionsquoten, die Betreuungsrelation, die Altersstruktur des Lehrpersonals sowie die Integration von Ganztagsangeboten. Mit den Ergebnissen erhalten politische und administrative Entscheidungsträger wichtige Hinweise, um die Stärken und Schwächen der Bildungslandschaft zu erkennen und gezielte Maßnahmen abzuleiten.

Den Autoren zufolge ist Berlin besonders durch die vergleichsweise ausgewogene Altersstruktur der Lehrkräfte an den allgemeinbildenden Schulen zu loben. Die Hauptstadt erzielt ebenfalls überdurchschnittliche Werte bei der Investitionsquote und der Zahl der Unterrichtsstunden pro Schüler. Auch die Betreuungsrelation, die das Verhältnis von Schülern zu Lehrkräften misst, ist lobenswert. Trotz allem bleibt Berlin, wie viele andere Bundesländer, nicht von Herausforderungen betroffen: Die Ergebnisse in den zentralen Fächern Deutsch und Mathematik sind nach wie vor schlechter als der Bundesdurchschnitt, und die Abbrecherquote an Schulen beträgt mit 7,8 Prozent weiterhin

Die bundesweiten Ergebnisse des Bildungsmonitors 2025 sind vielschichtig. Obwohl die Bildungsausgaben gestiegen und die Ganztagsbetreuung ausgebaut wurde, sind in wichtigen Bereichen wie der Bildungsgerechtigkeit, den Schülerleistungen und den Abbrecherquoten Rückschritte zu verzeichnen. Besonders problematisch ist der immer noch enge Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg. Sachsen ist erneut an der Spitze, gefolgt von Bayern und Hamburg, während Bremen und Brandenburg am Ende des Rankings stehen.

Eine detaillierte Analyse der zentralen Aspekte des Berliner Bildungssystems, seiner Entwicklung im Vergleich zu anderen Bundesländern sowie der Ergebnisse und Herausforderungen des Bildungsmonitors 2025 folgt.

Der Bildungsmonitor 2025: Methodik und Bedeutung

Der Bildungsmonitor 2025, herausgegeben von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), zählt zu den umfangreichsten Untersuchungen, die die deutschen Bildungssysteme bewerten. Die Methodik stützt sich auf 98 Indikatoren, die unterschiedliche Aspekte des Bildungssystems abbilden. Dazu zählen Inputfaktoren wie Investitionen, Prozessindikatoren wie Betreuungsrelationen und Outputgrößen wie Kompetenzen sowie Abschlussquoten. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erhebt und bewertet die Daten, die auf offiziellen Statistiken, Bildungsstandards und repräsentativen Schulleistungsstudien basieren.

Der Bildungsmonitor hat vorrangig das Ziel, die Leistungsfähigkeit und Effizienz der Bildungssysteme aus einer ökonomischen Perspektive zu prüfen. Im Fokus stehen dabei nicht nur die klassischen Bildungsziele wie Wissensvermittlung und Persönlichkeitsbildung, sondern auch die Überlegung, wie Bildung zur volkswirtschaftlichen Entwicklung beiträgt. In der Studie wird Bildung als der entscheidende Faktor für Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und gesellschaftliche Teilhabe angesehen. Die jährliche Veröffentlichung macht Fortschritte sichtbar, die es politischen Entscheidungsträgern ermöglichen, Reformbedarf zu erkennen und gezielte Maßnahmen zu starten.

Die Bundesländer weisen im Ranking 2025 nach wie vor erhebliche Unterschiede auf. Während Sachsen, Bayern und Hamburg die Spitzenplätze einnehmen, ist Bremen am Ende. Die Rangfolge basiert auf der Gewichtung der einzelnen Indikatoren, wobei die Kompetenzen in den Kernfächern, die Bildungsgerechtigkeit und die Schulqualität besonders stark gewichtet werden. Es werden auch Aspekte wie frühkindliche Bildung, die Integration von Migranten und der Ausbau der Ganztagsbetreuung berücksichtigt.

Der Bildungsmonitor ist von großer Bedeutung, weil er als unabhängiges Steuerungsinstrument fungiert. Er schafft Transparenz über die Leistungsfähigkeit der Länder und gibt so der Bildungsdebatte neue Impulse. Evidenzbasierte Planung und Umsetzung von bildungspolitischen Maßnahmen sind so möglich. Berlin's Aufstieg auf Platz 11 ist ein Zeichen des Fortschritts, aber auch eine Erinnerung daran, dass man den bestehenden Herausforderungen weiterhin mit Entschlossenheit begegnen sollte.

Berlins Entwicklung im Bildungsranking: Vom Nachzügler zum Mittelfeld

Vor nicht allzu langer Zeit wurde Berlin als Sorgenkind im bundesweiten Bildungsranking angesehen. Die Hauptstadt hat über viele Jahre hinweg immer wieder die unteren Plätze der Vergleichsskala belegt. Berlin war 2023 nur auf Platz 15 zu finden, doch 2024 gelang es mit Platz 12, einen deutlichen Fortschritt zu machen. Die positive Entwicklung setzt sich im Bildungsmonitor 2025 fort: Berlin erreicht mit Platz 11 den besten Rang seit Beginn der Erhebung im Jahr 2004.

Es gibt zahlreiche Gründe für diese Verbesserung. Einerseits hat Berlin in den vergangenen Jahren viel Geld in die Bildungsinfrastruktur gesteckt. Im Fokus der Bemühungen stehen neue Schulgebäude, Sanierungsprogramme und die Modernisierung der technischen Ausstattung. Auch die Hauptstadt hat in den Ausbau der Ganztagsbetreuung investiert, was dazu beiträgt, Familie und Beruf besser zu vereinbaren und die individuelle Förderung der Schüler zu verbessern.

Ein weiterer Aspekt ist die Personalpolitik. In Berlin hat man bewusst die Verjüngung des Lehrkörpers angepackt. Eine Erhöhung der Lehrkräftezahl und gezielte Fort- und Weiterbildungsangebote helfen, die Qualität zu verbessern. Das Quereinsteigerprogramm, das vor allem Lehrkräfte in Mangelfächern anwerben möchte, zeigt ebenfalls Erfolge. Im Vergleich zu vielen anderen Bundesländern ist die Altersstruktur der Lehrkräfte dadurch ausgewogener.

Trotzdem bleiben die Herausforderungen enorm. Obwohl es Fortschritte gibt, liegt Berlin in den Kernkompetenzen hinter dem Bundesdurchschnitt. Die schulische Integration von Kindern aus sozial benachteiligten Familien und mit Migrationshintergrund ist eine Herausforderung. Mit 7,8 Prozent ist die Abbrecherquote weiterhin hoch und übersteigt den bundesweiten Durchschnitt. Die Bildungsarmut ist ein drängendes Problem, das selbst durch die positive Entwicklung im Ranking nicht gemildert wird.

Es ist ein ermutigendes Zeichen, dass Berlin vom Nachzügler ins untere Mittelfeld des Bildungsmonitors aufgestiegen ist – ein Beweis dafür, dass Investitionen und Reformen Wirkung zeigen. Sie macht auch klar, dass es Geduld und Beständigkeit braucht, um nachhaltige Verbesserungen zu erreichen.

Lehrkräfte und Betreuung: Altersstruktur und Personalsituation im Fokus

Die Personalsituation an den Schulen ist ein zentrales Kriterium im Bildungsmonitor 2025. Die Altersstruktur der Lehrkräfte, der Betreuungsschlüssel und die Qualifikation des pädagogischen Personals gelten als entscheidende Faktoren für die Qualität des Unterrichts. In diesen Kategorien ist Berlin laut dem aktuellen Ranking vergleichsweise gut platziert.

Eine Studie zeigt, dass die Berliner Schulen eine relativ ausgewogene Altersstruktur unter den Lehrkräften haben. Während viele Bundesländer mit einer hohen Altersstruktur und dem drohenden Fachkräftemangel kämpfen, ist Berlin in dieser Hinsicht besser positioniert. In den letzten Jahren hat das Land bewusst Aktionen gestartet, um junge Lehrkräfte zu gewinnen. Hierzu gehören das Aufstocken der Ausbildungskapazitäten, die Schaffung von Gehaltsmodelle, die für neue Mitarbeiter attraktiv sind, sowie die Unterstützung von Quereinsteigern. Vor allem das Programm zur Qualifizierung von Seiteneinsteigern in den Lehrberuf hilft dabei, offene Stellen in Mangelfächern wie Mathematik, Naturwissenschaften und Fremdsprachen zu besetzen.

Ein weiterer Vorteil ist die Betreuungsrelation. In Berlin ist die Schüler-Lehrer-Quote im Vergleich zu vielen anderen Bundesländern günstiger. So wird eine individuellere Unterstützung ermöglicht, was das Lernklima verbessert. Die Erweiterung der Ganztagsbetreuung und die gezielte Hilfe für Schüler mit besonderem Förderbedarf sind ebenfalls Maßnahmen, die zur Verbesserung der Betreuungsrelation beitragen.

Die Personalsituation in Berlin ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Obwohl es Verbesserungen gibt, bestehen in bestimmten Fächern und Schulformen weiterhin Engpässe. In der Hauptstadt ist der Wettbewerb um qualifizierte Lehrkräfte besonders hoch, weil der Arbeitsmarkt durch die hohen Lebenshaltungskosten und den demografischen Wandel belastet ist. Ein weiteres Problem, das zu Instabilitäten im Schulalltag führen kann, ist die Fluktuation im Lehrpersonal.

Es wird in der Studie betont, dass Berlin fortlaufend in die Qualifizierung und das Training der Lehrkräfte investiert. Die Digitalisierung des Unterrichts, Inklusion und sprachliche Förderung sind zentrale Elemente der Personalentwicklung. Es gilt, die erzielten Fortschritte zu bewahren und auch in Zukunft sicherzustellen, dass alle Schulformen und Fächer ausreichend qualifizierte Lehrkräfte erhalten.

Investitionen in Bildung: Finanzielle Mittel und Infrastruktur

Die finanzielle Ausstattung der Schulen ist ein wesentlicher Aspekt für die Qualität des Bildungssystems. Wie der Bildungsmonitor 2025 zeigt, hat Berlin in den letzten Jahren die Ausgaben für seine Bildungsinfrastruktur deutlich gesteigert. Diese Maßnahmen beinhalten sowohl die laufenden Kosten für den Schulbetrieb als auch umfassende Programme zur Sanierung und Modernisierung der Schulgebäude.

In den vergangenen Jahren hat die Hauptstadt mehrere Milliarden Euro in den Ausbau und die Renovierung von Schulen gesteckt. Die Zielsetzung besteht darin, dem wachsenden Bedarf aufgrund der steigenden Schülerzahlen und des fortschreitenden Ausbaus der Ganztagsbetreuung gerecht zu werden. Die "Berliner Schulbauoffensive", eines der größten Investitionsprogramme der Stadt, sieht vor, Hunderte von Schulgebäuden im ganzen Stadtgebiet neu zu bauen und zu sanieren. Neben baulichen Maßnahmen werden erhebliche Investitionen in die technische Ausstattung der Schulen getätigt, einschließlich digitaler Endgeräte, Smartboards und einer verbesserten Internetanbindung.

Die Investitionsquote Berlins erhält im Bildungsmonitor eine positive Bewertung. Berlin gehört im bundesweiten Vergleich den Pro-Kopf-Ausgaben für Bildung ins obere Drittel. Die kontinuierlich steigenden Bildungsausgaben beweisen, dass die Bildungspolitik in der Hauptstadt sehr wichtig ist. Dies zeigt sich auch darin, dass Mittel für schulische Innovationen, Sprachförderprogramme und Integrationsprojekte bereitgestellt werden.

Auch wenn die Investitionen höher sind, bleibt der Sanierungsstau eine erhebliche Herausforderung. Viele Schulgebäude sind immer noch marode, was den Schulalltag erschwert. Die langwierigen Genehmigungsverfahren und der Fachkräftemangel im Baugewerbe verzögern die Umsetzung der Bauprojekte. Die Schulen sind auch noch nicht flächendeckend mit modernen Lehrmitteln ausgestattet.

Ein weiteres Problem ist die ungleiche Verteilung der Ressourcen auf die verschiedenen Stadtteile. Sozial benachteiligte Gebiete bleiben oft zurück, während einige Bezirke von den Investitionen stärker profitieren. Aus diesem Grund verlangt der Bildungsmonitor, dass die Mittel gezielter eingesetzt werden, um die Chancengleichheit zu fördern und die Bildungsarmut in benachteiligten Stadtteilen zu bekämpfen.

Kernkompetenzen und Schülerleistungen: Herausforderungen bei Deutsch und Mathematik

Im Bildungsmonitor sind die Kompetenzen der Schüler in den Kernfächern Deutsch und Mathematik entscheidende Indikatoren. Sie zeigen nicht nur, wie gut der Unterricht ist, sondern auch, wie effektiv das gesamte Bildungssystem arbeitet. Im Jahr 2025 wird deutlich, dass Berliner Schülerinnen und Schüler in bundesweiten Vergleichsstudien weiterhin in diesen Bereichen unterdurchschnittliche Leistungen zeigen.

Berlin erzielt besonders in den Vergleichsstudien der Viertel- und Neuntklässler schlechte Ergebnisse. Die Ergebnisse der letzten IQB-Bildungstrends und der internationalen Vergleichsstudien wie PISA bestätigen, dass die Fachkompetenzen in Deutsch und Mathematik weiterhin zu den Schwachstellen des Berliner Bildungssystems zählen. Die Gründe dafür sind komplex: Ein hoher Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund, sprachliche Schwierigkeiten sowie soziale Benachteiligung haben negative Auswirkungen auf die Lernerfolge.

In den vergangenen Jahren hat die Bildungsverwaltung unterschiedliche Initiativen gestartet, um die Kernkompetenzen zu verbessern. Das umfasst intensivere Sprachförderprogramme, die Einführung verpflichtender Lernstandserhebungen und gezielte Fortbildungen für Lehrkräfte in der Diagnostik und individuellen Förderung. Die stärkere Nutzung von digitalen Lernangeboten soll ebenfalls dazu beitragen, Defizite auszugleichen und den Unterricht abwechslungsreicher zu gestalten.

Die Herausforderung bleibt trotz dieser Anstrengungen groß. In großen Klassen und in Schulen mit einem hohen Anteil an sozial benachteiligten Kindern ist die Heterogenität der Schülerschaft ein großes Hindernis für die Vermittlung von Basiskompetenzen. Eine Abbruchquote von 7,8 Prozent im Jahr 2025 belegt, dass viele Jugendliche ohne Abschluss die Schule verlassen und somit ihre Chancen auf einen guten Start im Berufsleben mindern.

Der Bildungsmonitor schlägt vor, die Förderung der Kernkompetenzen weiter auszubauen und gezielt Schulen mit besonderen Problemlagen zu unterstützen. Um die Leistungsdefizite in Deutsch und Mathematik nachhaltig zu beheben, sind eine engere Verzahnung von schulischer und außerschulischer Förderung, der Ausbau von Sprachlernklassen sowie die Individualisierung des Unterrichts entscheidende Maßnahmen.

Bildungsgerechtigkeit und soziale Herkunft: Die ungebrochene Herausforderung

Ein zentrales Anliegen der Bildungspolitik unserer Zeit ist es, allen Kindern und Jugendlichen die gleichen Chancen zu bieten, egal woher sie kommen. Laut dem Bildungsmonitor 2025 ist der Zusammenhang zwischen sozialem Status und Bildungserfolg jedoch nach wie vor sehr stark – auch und besonders in Berlin.

Soziale Ungleichheit ist in der Hauptstadt besonders offensichtlich. In Berlin leben viele Kinder in Familien, die von niedrigem Einkommen, beengten Wohnverhältnissen und einem eingeschränkten Zugang zu kulturellen Angeboten betroffen sind. Die Untersuchung zeigt, dass diese Aspekte die schulische Entwicklung und die Abschlussquoten erheblich beeinflussen. In einigen Stadtteilen ist die Bildungsarmut besonders ausgeprägt; Hier liegt die Zahl der Jugendlichen, die ohne Abschluss die Schule verlassen, über dem Durchschnitt.

In den vergangenen Jahren hat die Bildungsverwaltung unterschiedliche Initiativen zur Unterstützung der Bildungsgerechtigkeit gestartet. Hierzu gehört der Ausbau von Ganztagsangeboten, die gezielte Unterstützung sozial benachteiligter Schüler und die Bereitstellung zusätzlicher Mittel für Schulen in Brennpunktlagen. Mit finanziellen Mitteln unterstützt das sogenannte Bonus-Programm benachteiligte Schulen, indem es ihnen zusätzliches Personal, sozialpädagogische Hilfe und innovative Lernangebote bereitstellt.

Trotzdem ist es eine Herausforderung, den Einfluss der sozialen Herkunft auf den Bildungserfolg zu minimieren. Die Erkenntnisse der Bildungsforschung sind eindeutig: Um Bildungsbenachteiligung zu verhindern, ist es entscheidend, dass wir in Kindertagesstätten und Grundschulen frühzeitig fördern. Sprachförderung, Elternarbeit und sozialraumorientierte Bildungsangebote sind wichtige Elemente, die jedoch noch nicht überall flächendeckend umgesetzt sind.

Der Bildungsmonitor 2025 verlangt, dass Bildungs-, Sozial- und Integrationspolitik enger miteinander verbunden werden. Ein ganzheitlicher Ansatz ist der einzige Weg, um den Kreislauf von Bildungsarmut und sozialer Benachteiligung zu durchbrechen. Berlin muss nun die erfolgreichen Modelle, die es bereits gibt, weiterentwickeln und auf das gesamte Stadtgebiet ausdehnen. Die Gewährleistung von Bildungsgerechtigkeit ist eine der größten Herausforderungen, vor der das Berliner Bildungssystem steht.

Ganztagsbetreuung und Integration: Fortschritte und offene Baustellen

Die Erweiterung der Ganztagsbetreuung ist ein wichtiges bildungspolitisches Ziel in ganz Deutschland. Auch in Berlin hat man in den letzten Jahren kräftig daran gearbeitet, das Angebot an Ganztagsschulen zu erweitern. Die Entwicklung wird im Bildungsmonitor 2025 zwar positiv bewertet, doch er zeigt auch, dass es noch Defizite gibt.

Über zwei Drittel der Berliner Schülerinnen und Schüler gehen mittlerweile auf eine Ganztagsschule oder nutzen ganztägige Betreuungsangebote. Der Ausbau bringt mehrere Vorteile mit sich: Eltern können Beruf und Familie besser vereinbaren, die individuelle Förderung der Kinder wird verstärkt und Bildungsbenachteiligungen können gezielt angegangen werden. Zusätzliche Lern- und Freizeitangebote durch Ganztagsangebote schaffen neue Chancen und verbessern die Betreuung von Kindern mit besonderem Förderbedarf.

Die Unterstützung der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund und aus sozial benachteiligten Familien erfolgt ebenfalls durch Ganztagsangebote. Aktivitäten, die gemeinsam unternommen werden, Sprachförderprogramme und sozialpädagogische Maßnahmen helfen dabei, die Teilhabe am Bildungssystem zu verbessern. Zusätzlich hat Berlin spezielle Integrationsprojekte initiiert, die den Übergang von der Kita zur Schule erleichtern und den Bildungserfolg von Kindern mit Fluchthintergrund unterstützen sollen.

Trotz dieser Entwicklungen bleiben einige Baustellen offen. Die Qualität der Ganztagsangebote ist von Schule zu Schule und von Bezirk zu Bezirk sehr unterschiedlich. Es mangelt in einigen Einrichtungen an qualifizierten Fachkräften, um eine zuverlässige Betreuung zu gewährleisten. Nicht überall sind die räumlichen und finanziellen Ressourcen ausreichend. Die Integration von Unterricht, Freizeit und Förderung funktioniert nicht immer ohne Probleme, was Lehrkräfte und Erzieher überfordern kann.

Der Bildungsmonitor rät dazu, die Qualitätssicherung in der Ganztagsbetreuung zu verbessern und mehr Mittel für Personal und Ausstattung bereitzustellen. Es ist besonders wichtig, sozial benachteiligte Kinder gezielt zu fördern und die Angebote auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden. Die Erweiterung der Ganztagsbetreuung bleibt ein zentrales Handlungsfeld für die Berliner Bildungspolitik im Jahr 2025.

Bundesweiter Vergleich: Stärken, Schwächen und die Rolle Berlins im föderalen System

Die großen Unterschiede zwischen den Bildungssystemen der deutschen Bundesländer werden durch den Bildungsmonitor 2025 einmal mehr deutlich. Sachsen, Bayern und Hamburg sind die Top-Teams im Ranking, während Bremen und Brandenburg am Ende stehen. Berlin befindet sich mit Platz 11 im unteren Mittelfeld, hat sich jedoch im Vergleich zu den Vorjahren verbessert.

Die Berliner Bildungslandschaft hat vor allem in der Personalpolitik, den Investitionen in die Infrastruktur und dem Ausbau der Ganztagsbetreuung große Stärken. Im bundesweiten Vergleich sind die ausgewogene Altersstruktur der Lehrkräfte, die positive Betreuungsrelation und die relativ hohen Bildungsausgaben bemerkenswert. Die Bereitschaft zur Innovation in der Verwaltung und die Offenheit für neue pädagogische Konzepte werden ebenfalls als Vorteile angesehen.

Auf der anderen Seite gibt es Schwächen bei den Schülerleistungen, der Schulabbrecherquote und der Bildungsgerechtigkeit. In den Kernfächern Deutsch und Mathematik sind die Leistungen leider nicht so, wie man es erwartet hätte. Ein besonders kritischer Punkt ist, wie eng soziale Herkunft und Bildungserfolg miteinander verknüpft sind. Obwohl es gezielte Förderprogramme gibt, ist es bisher nicht gelungen, die Bildungsarmut nachhaltig zu bekämpfen.

Im föderalen System der Bundesrepublik Deutschland ist die Frage nach der Vergleichbarkeit und Übertragbarkeit erfolgreicher Modelle von großer Bedeutung. Wichtige Impulse hierzu liefert der Bildungsmonitor, indem er Best-Practice-Beispiele findet und die Wirksamkeit unterschiedlicher Maßnahmen bewertet. In Berlin bedeutet das, dass man von den Erfolgen der Bundesländer Sachsen und Bayern lernen kann, während man gleichzeitig eigene Stärken weiterentwickelt.

Die Rolle Berlins im föderalen Bildungssystem ist zwiespältig: Die Hauptstadt ist einerseits ein Labor für neue Ansätze und sozialpolitische Experimente, andererseits hat sie mit spezifischen Herausforderungen zu kämpfen, die aus der Bevölkerungsstruktur und der sozialen Segregation resultieren. Laut dem Bildungsmonitor 2025 ist Berlin auf dem richtigen Weg, aber es muss noch große Anstrengungen unternehmen, um die Qualität und Gerechtigkeit des Bildungssystems nachhaltig zu verbessern.