Die Sommerhitze ist jetzt in Berlin und Brandenburg angekommen. Nachdem wir wochenlang wechselhaftes Wetter mit kühlen, grauen Tagen hatten, bringt der Juni jetzt endlich viel Sonnenschein. Am Montag wurden schon mal 28 Grad gemessen, und die Vorhersagen lassen vermuten, dass dies der Beginn einer längeren Hitzewelle ist. Die meteorologischen Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) belegen: Die warmen Luftmassen über Mitteleuropa bewirken einen bedeutenden Wetterumschwung, der die Region in den nächsten Tagen auf Temperaturen über 30 Grad bringen wird. Für viele Berliner und Brandenburger heißt es jetzt: Abkühlen – sei es im Freibad, im See oder im Schatten der Parks. Aber die höheren Temperaturen bringen nicht nur den Sommer; sie werfen auch Fragen zu Gesundheit, Infrastruktur und Umwelt auf.
Die Gewässer der Region sind vielerorts bereit für die Badegäste – die Wasserqualität wird überwiegend als ausgezeichnet angesehen. Zur gleichen Zeit haben die Berliner Bäder-Betriebe die Herausforderung, die Besucherströme zu steuern und Sicherheit zu gewährleisten. Experten beobachten aufmerksam die Entwicklung von Blaualgen, die durch die Hitze begünstigt werden könnte. Die Gefahren von Hitzebelastungen für ältere Menschen und Risikogruppen werden ebenfalls betrachtet, ebenso wie die Auswirkungen auf den Energiebedarf und die Landwirtschaft.
Die Städte und Gemeinden rüsten sich für die bevorstehenden heißen Tage: Notfallpläne werden vorbereitet, Trinkwasserstellen entstehen, und die Verkehrsbetriebe suchen nach Lösungen, um Fahrgäste bei hohen Temperaturen zu schützen. In ländlichen Gebieten ist die anhaltende Trockenheit eine Herausforderung für Landwirte und Forstwirte. Während die warmen Temperaturen vielen Branchen wie der Gastronomie und dem Tourismus zugutekommen, steigen die Umsätze in Strandbars und Eiscafés, und die Nachfrage nach Freiluftfreizeitangeboten ist deutlich zu spüren.
Aber die hohen Temperaturen sorgen auch dafür, dass über die Anpassungsfähigkeit der Städte an den Klimawandel diskutiert wird. Die Begrünung von Dächern, der Ausbau von Schattenplätzen und eine hitzeresiliente Stadtentwicklung sind Themen, die man nicht nur langfristig, sondern auch angesichts der aktuellen Wetterbedingungen immer mehr in den Blick nehmen sollte. In den nächsten Tagen wird sich zeigen, wie die Hauptstadtregion mit der Herausforderung der Sommerhitze umgeht – und welche Lehren daraus für die Zukunft gezogen werden können.
Der meteorologische Hintergrund: Warum steigen die Temperaturen?
Die Berliner und Brandenburger Hitzewelle ist das Ergebnis einer großflächigen Wetterlage, die Meteorologen als Omega-Hoch kennen. Ein Hochdruckgebiet, das sich über Mitteleuropa stabil etabliert, während es von zwei Tiefdruckgebieten umgeben ist, verursacht dieses Phänomen. Die Konsequenz: Ungehindert zieht warme Luft aus südlichen Regionen nach Norden, was sonnige, trockene und ungewöhnlich warme Tage zur Folge hat. Laut den Wettermodellen des Deutschen Wetterdienstes wird sich diese Wetterlage mindestens bis zur Wochenmitte halten, mit Temperaturen von bis zu 35 Grad.
Diese Entwicklung ist auf die Verschiebung des sogenannten Jetstreams zurückzuführen – ein Starkwindband in großen Höhen, welches normalerweise die Wetterlagen in Europa steuert. Es ist in den letzten Jahren immer wieder aufgefallen, dass der Jetstream ins Stocken gerät, was länger andauernde Wetterlagen begünstigt. Das bedeutet: Das Hochdruckgebiet über Deutschland bleibt fast an Ort und Stelle, während Regenwolken und kühlere Luftmassen ferngehalten werden. Bei nahezu ungetrübtem Sonnenschein steigen die Temperaturen Tag für Tag weiter.
Die globale Erwärmung beeinflusst ebenfalls, wie oft und wie stark Hitzewellen auftreten. Nach den Erkenntnissen von Klimaforschern sind die Durchschnittstemperaturen in Deutschland seit einigen Jahrzehnten immer höher geworden. Der Sommer 2024 ist bisher ein typisches Beispiel für diese Entwicklung: Wärmerekorde sind inzwischen alltäglich, und auch in Berlin und Brandenburg sind die Folgen des Klimawandels immer deutfer zu beobachten. Die heißen Tage häufen sich, und die Nächte bieten kaum eine Abkühlung.
Die Vorhersagen des DWD für die nächsten Tage sind klar: Dienstag bringt uns 28 bis 31 Grad, und am Mittwoch sind sogar 35 Grad möglich. Es wird erst zum Wochenende hin eine kleine Abkühlung geben, doch wahrscheinlich ist auch diese nur von kurzer Dauer. Das bedeutet für die Bevölkerung: Um gesundheitlichen Risiken vorzubeugen und die Belastungen für Mensch und Umwelt zu minimieren, sind Hitzevorsorge und Anpassung notwendig.
Freibäder und Badeseen: Ansturm auf die Abkühlung
Wenn die Temperaturen steigen, erhöht sich auch der Andrang auf die Freibäder in Berlin und Brandenburg sowie auf die vielen Badeseen der Umgebung. Wie die Berliner Bäder-Betriebe berichten, wurden am vergangenen Samstag etwa 34.000 Besucher in den städtischen Freibädern gezählt, was im Vergleich zu den Vorwochen deutlich übertrifft. An Sonntag, als es noch etwas kühler war, wurden immerhin 15.000 Besucher gezählt. Die Betreiber erwarten, dass die Besucherzahlen in den kommenden Tagen weiter zunehmen werden, besonders wenn die Temperaturen die 30 Grad überschreiten.
In den Freibädern herrscht bislang eine entspannte Atmosphäre. Trotz des Anstiegs der Besucherzahlen bleibt die Auslastung der Anlagen moderat, wie die aktuellen Ampelanzeigen auf den Internetseiten der Bäder-Betriebe belegen. Einige Bäder, wie das Columbiabad in Neukölln oder das Sommerbad Staaken-West, haben eine mittlere Auslastung, doch in den meisten anderen Anlagen ist noch Platz für weitere Besucher. Die Betreiber führen dies auch auf die Erfahrung der Berliner Bevölkerung zurück: "Die Berliner brauchen immer etwa drei Tage, bis sie in Schwung kommen", wird scherzhaft von den Bäder-Betrieben gesagt.
Die Badeseen der Region sind ebenfalls sehr beliebt. Fast alle Badestellen erhalten laut das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) eine hervorragende Wasserqualität. Nur wenige Gewässer haben temporäre Einschränkungen, wie das Auftreten von Blaualgen, zu verzeichnen. Die Lieper Bucht, die Bammelecke und die Große Krampe sind derzeit unter Beobachtung, und es wurden Warnhinweise ausgesprochen. Alles in allem gibt es in Berlin und Brandenburg eine große Auswahl an sicheren und sauberen Badeplätzen.
Die Betreiber der Bäder und die Gemeinden an den Seen treffen zusätzliche Sicherheits- und Hygienemaßnahmen, um sich auf die bevorstehende Hitzewoche vorzubereiten. Um Unfälle zu vermeiden, sind Rettungsschwimmer verstärkt im Einsatz, und die Einhaltung der Hygienevorschriften wird weiterhin streng kontrolliert. Man hofft, dass die sommerliche Hitze ohne größere Vorfälle genossen werden kann – sei es in den Freibädern der Stadt oder an den schönen Seen der Umgebung.
Gesundheitliche Herausforderungen: Hitze und ihre Folgen
Die immer noch hohen Temperaturen sind für bestimmte Bevölkerungsgruppen eine ernsthafte gesundheitliche Belastung. Die Fachleute vom Robert Koch-Institut (RKI) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mahnen, die Gefahren der Sommerhitze nicht zu unterschätzen. Vor allem ältere Menschen, chronisch Erkrankte, Schwangere und Kleinkinder sind gefährdet, wenn die Temperaturen extrem steigen; sie können gesundheitliche Schäden erleiden. Die häufigsten Probleme sind Dehydratation, Kreislaufbeschwerden, Hitzschlag und die Verschlechterung bestehender Erkrankungen.
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die die Behörden empfehlen, um diesen Risiken entgegenzuwirken. Die Bevölkerung wird gebeten, ausreichend zu trinken, körperliche Anstrengungen in der größten Hitze zu vermeiden und kühle Orte aufzusuchen. Metropolen wie Berlin ergänzen ihre Maßnahmen, indem sie öffentliche Trinkwasserstellen und sogenannte "Cool Spots" einrichten. Letztere sind klimatisierte Räume in öffentlichen Einrichtungen, die während Hitzewellen zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus machen Mediziner aufmerksam, dass in dicht bebauten Stadtgebieten die Temperaturen nachts oft weniger stark sinken als auf dem Land. Die sogenannte urbane Wärmeinsel ist dafür verantwortlich, dass die Hitzebelastung in Städten noch verstärkt wird. Das hat nicht nur Auswirkungen auf das Wohlbefinden; es erhöht auch die Gefahr, an hitzebedingten Krankheiten zu erkranken. Die Notaufnahmen der regionalen Kliniken sind entsprechend vorbereitet, um im Bedarfsfall schnell reagieren zu können.
Ein weiteres Problem ist die steigende Belastung der Luft durch Allergene und Schadstoffe. Die Ozonkonzentration erhöht sich bei hohen Temperaturen, was vor allem für Personen mit Atemwegserkrankungen problematisch sein kann. Bei trockenem Wetter ist die Pollenkonzentration ebenfalls hoch, was für Allergiker eine zusätzliche Belastung darstellt. Den Betroffenen wird geraten, die aktuellen Ozon- und Pollenflugwarnungen zu beachten und bei Bedarf einen Arzt aufzusuchen.
Alles in allem ist festzustellen: Die Sommerhitze ist nicht nur unangenehm; sie ist eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit. Um die Bevölkerung zu schützen und die Zahl der hitzebedingten Notfälle so gering wie möglich zu halten, sind Prävention und Aufklärung entscheidend.
Infrastruktur im Hitzestress: Verkehr, Energie und Versorgung
Die hohen Temperaturen machen es notwendig, dass wir uns im Alltag anpassen; sie sind zudem eine große Herausforderung für die Infrastruktur in Berlin und Brandenburg. Im Verkehrsbereich sind vor allem der öffentliche Nahverkehr und die Straßeninfrastruktur betroffen. Um Ausfälle durch überhitzte Fahrzeuge oder Gleisverformungen zu verhindern, setzen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die Deutsche Bahn zunehmend auf technische Wartung. In den letzten Jahren traten bei ähnlichen Wetterbedingungen immer wieder Probleme auf: Die Klimaanlagen in Bussen und Bahnen versagten ihren Dienst, und Fahrgäste beklagten stickige Luft und Verspätungen.
Die Straßeninfrastruktur ist ebenfalls von der Hitze betroffen. Asphaltbeläge heizen sich bei über 30 Grad stark auf; im Extremfall können sie sich sogar aufweichen oder Risse bekommen. Um Schäden frühzeitig zu erkennen und zu beheben, sind die Straßenmeistereien deshalb verstärkt im Einsatz. Die hohen Temperaturen stellen auch für Autofahrer eine zusätzliche Belastung dar: Staus und längere Fahrzeiten erhöhen den Stress, was das Unfallrisiko zur Folge hat.
Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Energieversorgung. In Berlin und Brandenburg erhöht sich der Stromverbrauch während Hitzewellen deutlich, vor allem durch den häufigeren Einsatz von Klimaanlagen, Ventilatoren und Kühlschränken. Um Engpässe zu verhindern, überwachen die Energieversorger die Netze genau. Extreme Wetterlagen haben in der Vergangenheit manchmal vereinzelt lokale Stromausfälle verursacht, sei es durch Überlastung oder Schäden an Leitungen. Die Betreiber der Netze heben aber hervor, dass die Systeme gut gerüstet sind und einen Anstieg des Verbrauchs erwarten.
Auch im Bereich der Wasserversorgung werden Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Um auch bei hoher Nachfrage jederzeit eine sichere Versorgung zu gewährleisten, überwachen die Berliner Wasserbetriebe die Pegelstände der Speicher und die Qualität des Trinkwassers. In den ländlichen Gebieten Brandenburgs, wo die Landwirtschaft einen hohen Wasserbedarf hat, ist das Management der Ressourcen besonders sorgfältig. Die Behörden bitten die Bevölkerung, Wasser sorgsam zu nutzen und auf nicht notwendige Bewässerung zu verzichten.
Bislang sind die Lebensmittel- und Warenlieferungen nicht betroffen, aber Fachleute machen auf die Gefahr aufmerksam, dass längere Hitzewellen Probleme verursachen könnten. Um Verderb zu vermeiden, ist es wichtig, die Kühlkette aufrechtzuerhalten; hohe Temperaturen erschweren jedoch die Arbeitsbedingungen für Beschäftigte im Transport- und Logistiksektor. Aus diesem Grund implementieren die Firmen immer mehr flexible Arbeitszeiten und zusätzliche Pausen, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu bewahren.
Umwelt und Natur: Auswirkungen der Hitzeperiode
Die sommerliche Hitze hat nicht nur Auswirkungen auf das menschliche Wohlbefinden und die Infrastruktur, sondern beeinflusst auch nachhaltig die Umwelt und Natur in der Region. Immer noch hohe Temperaturen und der Mangel an Niederschlägen bewirken, dass die Böden immer trockener werden. Das umfasst alles von landwirtschaftlich genutzten Flächen über Wälder bis hin zu Grünflächen in Städten. Die Auswirkungen sind unterschiedlich: Pflanzen leiden unter Wassermangel, ihr Wachstum verlangsamt sich, und die Gefahr von Ernteausfällen steigt.
Die Wälder Brandenburgs haben schon eine erhöhte Waldbrandgefahr. Die Forstämter haben die Warnstufen geändert und bitten Spaziergänger und Ausflügler, keine offenen Feuer zu machen und Zigarettenreste richtig zu entsorgen. Ein kleiner Funke kann bei der momentanen Trockenheit große Flächen entzünden. Feuerwehren und Katastrophenschutzdienste haben ihre Alarmbereitschaft erhöht, um im Ernstfall schnell handeln zu können.
Temperaturen beeinflussen auch die Gewässer. Obwohl die Wasserqualität an den meisten Badestellen aktuell als "ausgezeichnet" eingestuft wird, erhöht sich mit der Wärmeentwicklung das Risiko, dass Blaualgen (Cyanobakterien) entstehen. Diese Mikroorganismen wachsen besonders schnell, wenn die Temperaturen hoch sind, und können in großen Mengen gesundheitsschädlich sein. An einigen Seen sind bereits Warnhinweise zu finden, zum Beispiel in der Lieper Bucht, der Bammelecke und der Großen Krampe. Es wird geraten, auf sichtbare Schlieren oder Verfärbungen im Wasser zu achten und bei Zweifel besser nicht zu baden.
Die Tierwelt zeigt unterschiedliche Reaktionen auf die Hitze. Während bestimmte Arten, wie Vögel oder Insekten, die warmen Temperaturen nutzen, leiden andere Tiere unter dem Wassermangel. Besonders Amphibien und Fische leiden, wenn Gewässer austrocknen oder der Sauerstoffgehalt im Wasser sinkt. Immer mehr Städte schaffen Wasserquellen für Wildtiere, indem sie in Parks und Gärten Tränken aufstellen.
Die heißen Tage sind auch für die städtische Vegetation eine Herausforderung. Um Schäden durch Trockenstress zu verhindern, ist es notwendig, Straßenbäume und Grünanlagen zusätzlich zu bewässern. Die Stadtverwaltungen setzen auf strategische Bewässerungspläne und bitten Anwohner, Bäume und Sträucher in der Umgebung mit Wasser zu versorgen. Die Lehren aus den vergangenen heißen Sommern machen deutlich, dass eine langfristige Pflege des Stadtgrüns unerlässlich ist, um die Lebensqualität in unseren Städten zu bewahren.
Wirtschaftliche Effekte: Gewinner und Verlierer der Hitzewelle
Die warmen Temperaturen im Sommer beeinflussen die Wirtschaft in Berlin und Brandenburg auf unterschiedliche Weise. Während einige Branchen direkt vom schönen Wetter profitieren, haben andere erhebliche Schwierigkeiten. Vor allem die Gastronomie, der Einzelhandel und der Tourismus profitieren in den heißen Tagen von einem spürbaren Umsatzanstieg. Eiscafés, Biergärten und Strandbars sind voll, Freizeitparks und Open-Air-Veranstaltungen ziehen viele Besucher an. Die Nachfrage nach Freizeitaktivitäten im Freien, wie Bootsverleih, Fahrradtouren oder Stadtführungen, wächst deutlich.
Auch der Einzelhandel zieht Vorteile, besonders in den Bereichen Sommermode, Sonnenschutzartikel und Getränke. Mineralwasser, Säfte, Limonaden und Eis verzeichnen laut Supermärkten und Getränkemärkten einen gesteigerten Absatz. Zur selben Zeit nimmt der Absatz von Ventilatoren, Klimageräten und mobilen Kühlschränken zu. Die Nachfrage nach Sonnenschirmen, Markisen und Gartenmöbeln ist laut Baumärkten gestiegen.
Die Landwirtschaft leidet unter der Hitzewelle erheblich. Wegen der anhaltenden Trockenheit erleiden verschiedene Kulturen, vor allem Getreide, Kartoffeln und Mais, Ertragsverluste. Die Farmer müssen häufiger bewässern, was jedoch teuer ist und oft mit begrenzten Wasserressourcen einhergeht. Auch die Viehhaltung bleibt nicht unberührt: Kühe und andere Nutztiere leiden unter der Hitze, was zu einem Rückgang der Milchleistung und einem erhöhten Risiko für Hitzestress führen kann.
Im Bausektor können Arbeiten im Freien bei extremen Temperaturen eingeschränkt werden, was teilweise zu Verzögerungen führt. Arbeitgeber müssen Schutzmaßnahmen für ihre Beschäftigten umsetzen, wie zusätzliche Pausen, Bereitstellung von Trinkwasser und Anpassung der Arbeitszeiten. Auch im Transport- und Logistiksektor sind die Herausforderungen ähnlich, da die hohen Temperaturen die Arbeit erschweren.
Die Entwicklung der Schäden durch extreme Wetterlagen wird von Versicherungsunternehmen genau beobachtet. Die Gefahr von Gebäudeschäden, wie Rissen in Fassaden oder dem Absinken von Böden, erhöht sich, wenn die Trockenheit und die hohen Temperaturen länger anhalten. Auch die Anzahl der Wasserschäden, die durch geplatzte Leitungen oder defekte Klimaanlagen gemeldet werden, steigt.
Alles in allem wird deutlich, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen der Hitzewelle komplex sind. Während einige Branchen die sommerliche Stimmung nutzen können, kämpfen andere dagegen. Damit wird die Anpassungsfähigkeit und Flexibilität der Unternehmen erneut getestet.
Gesellschaftliche Anpassung: Städte im Zeichen des Klimawandels
Die andauernde Hitzewelle bringt die Überlegung mit sich, wie Städte langfristig an den Klimawandel angepasst werden können. Berlin und Brandenburg sind nur zwei Beispiele von vielen Metropolregionen in Deutschland, die in den kommenden Jahren vermehrt mit extremen Wetterlagen rechnen müssen. Deshalb ist es für Städteplaner, Architekten und Umweltverbände unerlässlich, dass die Stadtentwicklung konsequent auf hitzeresiliente Strukturen ausgerichtet wird.
Ein wichtiger Aspekt ist die Begrünung der urbanen Räume. Um die Temperaturen in den dicht bebauten Bezirken zu senken, sind Dachgärten, Fassadenbegrünungen und neue Parks geplant. Studien belegen, dass Grünflächen das Mikroklima verbessern, Schatten bieten und die Luftqualität fördern. In Berlin laufen viele Projekte, die versiegelte Flächen entsiegeln und durch naturnahe Begrünung ersetzen. In Brandenburg werden ebenfalls neue Baumpflanzungen und Renaturierungsprojekte vorangetrieben.
Eine weitere Maßnahme ist der Ausbau von Schattenplätzen im öffentlichen Raum. Beispiele für kleine, aber wirkungsvolle Anpassungen sind neue Sitzgelegenheiten unter Bäumen, schattenspendende Sonnensegel an Spielplätzen und Pergolen in Parks. Darüber hinaus setzen Städte auf die Entwicklung von "blauen Infrastrukturen", indem sie Wasserflächen und Brunnen schaffen, die zur Abkühlung beitragen.
Es wird auch wichtiger, Gebäude an hohe Temperaturen anzupassen. Bei Neubauten und Renovierungen achtet man immer mehr auf Wärmedämmung, reflektierende Materialien und die Nutzung von Sonnenschutzsystemen. Die Wohnungswirtschaft passt sich ebenfalls den neuen Gegebenheiten an: Mietwohnungen erhalten zunehmend Außenjalousien, Ventilatoren oder Klimageräte.
Vereine und Bürgerinitiativen kämpfen für eine bessere Aufklärung und mehr Beteiligung der Bevölkerung. Durch Workshops, Informationsveranstaltungen und Mitmachaktionen wird das Bewusstsein für die Herausforderungen des Klimawandels gestärkt und die Eigeninitiative gefördert. Die Lehren aus der aktuellen Hitzewelle verdeutlichen, dass eine umfassende Anpassung nur durch das Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft möglich ist.
Ausblick: Wetterentwicklung, Warnsysteme und Prävention
Die Ausblicke auf das Wetter der nächsten Tage sind eindeutig: In Berlin und Brandenburg wird die Hitze zunächst weiterhin bestehen, wobei die Temperaturen am Mittwoch vielleicht ihren vorläufigen Höhepunkt erreichen. Meteorologen sagen erst zum Wochenende hin eine kleine Abkühlung voraus, aber auch danach sind weitere warme Sommertage zu erwarten. Aus diesem Grund ist die Entwicklung der Wetterlage für die Bevölkerung, die Behörden und die Unternehmen von höchster Bedeutung.
Frühwarnsysteme sind entscheidend, um sich auf extreme Wetterereignisse vorzubereiten. Der Deutsche Wetterdienst liefert tagesaktuelle Informationen zu Temperaturveränderungen, Ozonwerten und möglichen Unwettergefahren. Die Bevölkerung erhält regelmäßig Warnungen über Radio, Fernsehen und digitale Medien, damit sie sich rechtzeitig auf Hitze, Gewitter oder andere Risiken einstellen kann. In Berlin und Brandenburg gibt es spezielle Hitzewarnungen, die den Bedürfnissen von besonders gefährdeten Gruppen Rechnung tragen.
Immer mehr setzen die Städte und Gemeinden auf Präventionsmaßnahmen. Beispiele für kurzfristige Anpassungen sind öffentliche Trinkwasserstellen, temporäre Abkühlungsräume und mobile Erste-Hilfe-Teams. Handlungsanleitungen werden an Schulen, Kitas und Pflegeeinrichtungen ausgegeben, damit sie ihre Schützlinge vor den Folgen extremer Hitze bewahren können. Auch Unternehmen und Arbeitgeber sind aufgefordert, für die Sicherheit und Gesundheit ihrer Beschäftigten zu sorgen.
Auf lange Sicht sind Investitionen in die Klimaanpassung ganz oben auf der Agenda. Um die Widerstandsfähigkeit von Städten gegen Wetterextreme zu verbessern, entwickeln Forschungseinrichtungen und Universitäten kreative Lösungen. Wasserversorgungstechnologien der neuen Generation, smarte Energieverbrauchsregulierungen und die Züchtung von Pflanzen, die besser mit Hitze umgehen können, sind nur einige Beispiele für Veränderungen, die in den nächsten Jahren voraussichtlich an Fahrt aufnehmen werden.
Die aktuelle Hitzewelle dient somit als Prüfstein für die Anpassungsfähigkeit der Hauptstadtregion. Sei es im Alltag, in der Wirtschaft oder im öffentlichen Raum – die Herausforderungen sind zahlreich, ebenso wie die Lösungsansätze. Eines ist jedoch offensichtlich: Sommertage mit über 30 Grad werden wir in Zukunft öfter erleben, und die Gesellschaft muss sich darauf vorbereiten.