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Antike Skulpturen kehren ins Pergamonmuseum zurück

Antike Skulpturen sind ins Pergamonmuseum zurückgekehrt und können nach umfangreicher Restaurierung wieder besichtigt werden.

Antike Statuen wieder im Museum.

Im Herzen von Berlin ist die Museumsinsel, die zu den angesehensten Museumskomplexen der Welt gehört, mit dem Pergamonmuseum auch eines der wichtigsten Häuser für antike Kunst und Architektur. Seit seiner Schließung im Jahr 2023 für eine umfassende Sanierung beobachten die internationalen Fachkreise mit Spannung die Fortschritte der Bauarbeiten und die Zukunft der einzigartigen Sammlungen. Im Jahr 2025 beginnt eine neue Etappe: Die Rückkehr der ersten antiken Skulpturen in das restaurierte Gebäude hat gestartet. Mit dieser Rückkehr wird ein bedeutender Fortschritt in einem der größten und ambitioniertesten Museumsprojekte Europas markiert. Die Planungen zur Wiedereröffnung des Nordflügels und Mittelbaus, die im Frühjahr 2027 stattfinden soll, sind bereits in vollem Gange. Besonders der Pergamonaltar steht im Fokus – ein Meisterwerk der hellenistischen Kunst und ein Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt.

Nicht nur der Altar selbst, sondern auch viele Skulpturen und Architekturteile, die in den letzten Jahren ausgelagert oder in benachbarten Provisorien ausgestellt waren, kehren nach und nach an ihren ursprünglichen Platz zurück. Die logistischen und konservatorischen Schwierigkeiten, die mit dem Transport und der Neuaufstellung dieser empfindlichen Artefakte verbunden sind, erfordern höchste Kompetenz von den Fachleuten, die daran beteiligt sind. Um die wertvollen Objekte sicher und fachgerecht in das erneuerte Museum zu überführen, arbeiten Restauratoren, Archäologen und Transportspezialisten eng zusammen. Hierbei kommen die neuesten Ansätze der Konservierung und Schadensprävention zum Einsatz, um die Skulpturen für die Zukunft zu bewahren.

Die Sanierung des Pergamonmuseums ist mehr als ein Bauprojekt; sie steht für die Verantwortung, das kulturelle Erbe der Menschheit zu bewahren. Das Großprojekt ist auch ein Zeichen für die Bedeutung, die antike Kunst und Wissenschaft heute noch haben, wenn man bedenkt, wie kompliziert die historischen, politischen und logistischen Umstände waren, unter denen die Sammlungen in Berlin zusammengeführt wurden. Es ist schon jetzt offensichtlich, dass die Museumseröffnung ein über Berlin hinausgehendes, internationales kulturelles Ereignis sein wird. Ein sichtbares Zeichen für den Erfolg eines jahrzehntelangen Einsatzes zur Bewahrung und Präsentation antiker Kunst sind die Rückkehr der ersten Skulpturen.

Die unterschiedlichen Facetten dieses wichtigen Kulturereignisses werden betrachtet: von der Historie des Museums über die Schwierigkeiten der Restaurierung bis hin zu den Folgen für Forschung, Kultur und Tourismus.

Das Pergamonmuseum: Ein Leuchtturm der Antikensammlung

Das antike Kunst beherbergende Pergamonmuseum, das sich auf der Berliner Museumsinsel befindet, zählt zu den bekanntesten Museen der Welt. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1930 hat das Haus Millionen von Besuchern aus aller Welt empfangen. Die monumentale Architektur der Antike steht im Mittelpunkt des Museums, darunter der Pergamonaltar, das Ischtar-Tor aus Babylon und das Markttor von Milet. Seit vielen Jahrzehnten geben diese eindrucksvollen Rekonstruktionen den Besuchern einen direkten Eindruck von den antiken Hochkulturen.

Im Rahmen der deutschen archäologischen Ausgrabungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts entstand das Museum, als Forscher im Osmanischen Reich wichtige Funde machten. Die beeindruckendsten Exponate wurden nach Berlin gebracht, wo sie im Pergamonmuseum untergebracht sind. Das bekannteste Exponat, der Altar von Pergamon, dessen Friese die Gigantomachie darstellen, wird als eines der Hauptwerke der hellenistischen Kunst angesehen. Zudem zeigt das Museum eine umfangreiche Sammlung von Kunstwerken der griechischen, römischen und vorderasiatischen Kulturen.

Die Museumsinsel, die seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist mit dem Pergamonmuseum das Herzstück der Berliner Kulturlandschaft. Das Bauwerk, entworfen von Alfred Messel und nach seinem Tod von Ludwig Hoffmann vollendet, ist in seiner Form und Größe einzigartig. Es wurde mit dem Ziel entworfen, monumentale Architekturteile aus der Antike in ihrer gesamten Größe zu zeigen. Dem Prinzip der Rekonstruktion folgend, werden die Objekte so präsentiert: Antike Bauwerke wie der Pergamonaltar oder das babylonische Ischtar-Tor sind für die Besucher nahezu in Originalgröße zu erleben.

Über die Jahrzehnte hinweg wurde das Museum immer wieder erweitert, beschädigt und restauriert, vor allem nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg. Die Sanierung, die heute durchgeführt wird, ist die umfassendste, die das Haus je erlebt hat. Das Museum soll baulich modernisiert werden, um die Sammlungen unter den besten konservatorischen Bedingungen zu zeigen. Die Bedeutung des Pergamonmuseums reicht weit über Berlin hinaus: Es fungiert als ein internationales Zentrum für Archäologie, Kunstgeschichte und den interkulturellen Dialog.

Das Pergamonmuseum startet eine neue Ära, wenn im Jahr 2025 die ersten Skulpturen zurückkehren. Die Vorbereitung auf die Wiedereröffnung im Jahr 2027 ist schon in vollem Gange. Mit dieser Aktion zeigt das Museum, wie wichtig es ist, das kulturelle Erbe der Menschheit zu bewahren und weiterzugeben.

Die Großsanierung: Herausforderungen und Fortschritte

Die Renovierung des Pergamonmuseums gehört zu den kompliziertesten Bauvorhaben der Kulturgütererhaltung in Deutschland. Das Museum, dessen Modernisierungsgespräche bereits in den 2010er-Jahren begannen, wurde im Herbst 2023 für eine umfassende Generalsanierung komplett geschlossen. Das Haus soll baulich ertüchtigt werden, die Klimatisierung verbessert, Barrierefreiheit geschaffen und der Brandschutz modernisiert werden.

Die Schwierigkeiten bei der Sanierung sind zahlreich. Einerseits ist das Pergamonmuseum ein denkmalgeschütztes Gebäude; es ist selbst ein bedeutendes Beispiel der Museumsarchitektur zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Um die historische Substanz zu bewahren, sollten Eingriffe in die Bausubstanz besonders behutsam erfolgen. Die Präsentation von monumentalen Teilen antiker Architektur – wie etwa dem Pergamonaltar oder dem Ischtar-Tor – erfordert zudem eine besondere Statik und großzügige Raumabmessungen.

Ein zentrales Problem war die Gefahr von Schwingungen und Erschütterungen durch die Bauarbeiten. Die großen Architekturteile, wie der Pergamonaltar, konnten aus statischen und konservatorischen Gründen nicht ausgelagert werden und blieben während der Arbeiten am selben Ort. Um Schäden zu vermeiden, wurde ein durchdachtes Monitoring-System eingerichtet, das Erschütterungen in Echtzeit erfasst und protokolliert. Um auf mögliche Veränderungen sofort reagieren zu können, haben Restauratoren den Zustand der Objekte kontinuierlich beobachtet.

Ein weiterer Aspekt der Sanierung ist die Modernisierung der technischen Infrastruktur. Das neue Klimatisierungssystem hat den doppelten Auftrag, empfindliche Kunstwerke zu schützen und dabei energetisch effizient zu sein. Außerdem erfolgt eine Neugestaltung der Wegeführung und der Ausstellungsbereiche, um den Besucherfluss zu verbessern und barrierefreie Zugänge zu ermöglichen.

Nach den Informationen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz laufen die Bauarbeiten bisher wie geplant. Der Nordflügel und der Mittelbau sollen bis 2027 wieder für das Publikum zugänglich sein. Der Südflügel, welcher das Ischtar-Tor und die Prozessionsstraße beherbergt, bleibt voraussichtlich bis 2037 geschlossen. Die Sanierungskosten erreichen mehrere hundert Millionen Euro, wobei Bundesmittel und Zuschüsse des Landes Berlin dafür aufgebracht werden.

Die Wiedereröffnung des Pergamonmuseums ist ein Ereignis von großer Bedeutung, nicht nur für Berlin, sondern für die gesamte europäische Museumslandschaft. Die Rückkehr der ersten Skulpturen im Jahr 2025 zeigt, dass das Großprojekt kurz vor dem Abschluss ist und die ehrgeizigen Pläne für ein modernes, nachhaltiges und zugängliches Museum Realität werden.

Die Rückkehr der Skulpturen: Logistik und Konservierung

Die erste Rückführung antiker Skulpturen in das restaurierte Pergamonmuseum ist ein komplizierter Prozess, der die Logistik sowie die Restaurierung und Konservierung vor enorme Herausforderungen stellt. Um sie zu schützen und aus konservatorischen Gründen wurden während der Bauarbeiten viele der bedeutendsten Werke der Antikensammlung aus dem Museum entfernt und in Depots oder provisorischen Ausstellungsräumen untergebracht. Einige Exponate, darunter Teile des bekannten Telephosfries, waren etwa im angrenzenden "Pergamonmuseum. Das Panorama" zu sehen.

Die Rückführung der Skulpturen erfolgt in mehreren Etappen und unter streng kontrollierten Bedingungen. Zu Beginn nehmen erfahrene Restauratoren eine ausführliche Dokumentation der Objekte vor. Jede noch so kleine Beschädigung, jede Verfärbung oder Veränderung der Oberfläche wird erfasst, um den Zustand vor dem Transport genau zu dokumentieren. Danach wird das Objekt gründlich gereinigt und, falls nötig, vorsichtig restauriert. Um die Skulpturen bestmöglich für den Transport vorzubereiten, werden moderne Methoden wie Röntgenuntersuchungen, Laserscans und 3D-Modellierung angewendet.

Beim Transport kommen speziell angefertigte Verpackungen zum Einsatz, die sowohl Stoßdämpfung als auch Klimastabilität bieten. Um Erschütterungen und Temperaturveränderungen zu vermeiden, arbeiten Transportexperten eng mit den Restauratoren zusammen. Um Verkehrsbehinderungen zu vermeiden und die Belastung für die wertvollen Objekte so gering wie möglich zu halten, werden Lkw-Transporte meist nachts oder in den frühen Morgenstunden durchgeführt.

Im Museum angekommen, werden die Skulpturen zunächst in spezielle Quarantäneräume gebracht, um sich zu akklimatisieren. Die endgültige Aufstellung in den neu gestalteten Ausstellungsräumen erfolgt erst, nachdem die Restauratoren eine erneute Untersuchung vorgenommen haben. Die Skulpturen werden unter den modernsten konservatorischen Bedingungen präsentiert: Klimatisierte Vitrinen, spezielle Beleuchtung und sichere Aufstellungsmechanismen sind vorgesehen, um die langfristige Erhaltung der antiken Werke zu gewährleisten.

Die Rückführung von großformatigen Architekturteilen, die teilweise mehrere Tonnen wiegen, ist besonders heikel. Millimetergenaue Platzierungen der Objekte erfolgen hier durch Spezialkräne und computergesteuerte Transportsysteme. Es ist unerlässlich, dass Archäologen, Ingenieure und Restauratoren gemeinsam arbeiten.

Die Rückführung der Skulpturen in das Pergamonmuseum ist nicht nur ein logistisches Meisterwerk, sondern auch ein Beispiel für die enge Beziehung zwischen moderner Technologie und traditioneller Handwerkskunst, wenn es um den Schutz des kulturellen Erbes geht. Ab 2027 werden die ersten Gäste, die die restaurierten Räume betreten, die Ergebnisse dieser aufwändigen Arbeit unmittelbar erleben.

Der Pergamonaltar: Herzstück und Publikumsmagnet

Das Museum hat mit dem Pergamonaltar zweifellos sein Hauptwerk und eines der bekanntesten Kunstwerke der Antike schlechthin. In der Zeit um 180 bis 160 v. Chr. wurde der Altar auf der Akropolis von Pergamon (heute Bergama in der Türkei) erbaut und ist ein herausragendes Beispiel für hellenistische Architektur und Bildhauerkunst. Seit Generationen fesselt sein monumentaler Skulpturenfries, der in dramatischen Szenen die Kämpfe zwischen Göttern und Giganten während der Gigantenkämpfe darstellt, sowohl Wissenschaftler als auch Besucher.

Ab 1878 wurden die Ausgrabungen in Pergamon unter der Führung deutscher Archäologen gestartet. Nach den damals geltenden Regeln kamen zahlreiche Teile des Altars nach Berlin, wo sie ab 1901 zunächst provisorisch und ab 1930 im neu errichteten Pergamonmuseum ausgestellt sind. Dort ist der Altar weitgehend rekonstruiert, und der berühmte Fries ist auf über 113 Meter Länge und bis zu 2,30 Meter Höhe angebracht.

Der Pergamonaltar ist nicht nur wegen seiner künstlerischen Meisterleistung wichtig; er dient auch als Symbol für die Macht und den Selbstanspruch der hellenistischen Herrscher. Die Götterkämpfe gegen die chaotischen Kräfte der Natur, die durch die mythologischen Szenen des Frieses dargestellt werden, sind eine Allegorie auf die Ordnung und Zivilisation, für die das Königreich Pergamon stand.

Während der laufenden Sanierung blieb der Altar aus statischen Gründen im Museum; er wurde jedoch umfassend geschützt und überwacht. Um Schäden durch Erschütterungen und Klimaschwankungen zu vermeiden, installierten Restauratoren spezielle Stützvorrichtungen und führten regelmäßige Untersuchungen durch. Um den Altar herum wurde er zeitweise durch Wände und Planen vom restlichen Baugeschehen abgetrennt.

Der Altar nimmt nun, nachdem die umliegenden Skulpturen und Teile der Architektur zurückgekehrt sind, wieder seine zentrale Position im Museumsrundgang ein. Ab 2027 können Besucher den Altar in einem neuen musealen Kontext erleben. Die Präsentation erhält eine Modernisierung und wird durch digitale Medien ergänzt, die die Hintergründe der Ausgrabungen und die mythologischen Szenen des Frieses erklären.

Im Jahr 2025 steht der Pergamonaltar weiterhin im Mittelpunkt der Diskussion über die Rückgabe von Kulturgütern. Die Türkei hat immer wieder Ansprüche auf die Rückführung der Exponate erhoben. Die Verantwortlichen der Berliner Museen heben jedoch hervor, wie wichtig der Altar als Teil des universellen Kulturerbes ist, und sie weisen darauf hin, dass die Ausstellung in Berlin internationalen Zugang und wissenschaftlichen Nutzen bietet.

Die Rückkehr der ersten Skulpturen in den Saal des Pergamonaltars ist ein wichtiger Schritt zur Wiedereröffnung des Museums und zeigt, dass das antike Erbe auch heute noch von Bedeutung ist.

Die Rolle der Restauratoren: Präzision und Verantwortung

Die Restauratoren des Pergamonmuseums haben eine besondere Aufgabe: Sie sind verantwortlich für die Rückkehr und den Wiederaufbau der antiken Skulpturen. Die Arbeit der Museumspädagogen fängt lange vor dem Transport an und endet erst, wenn die Objekte sicher und fachgerecht an ihrem neuen Platz im Museum präsentiert sind. Es ist enorm wichtig, dass Präzision und Sorgfalt gewahrt bleiben, denn schon der kleinste Eingriff in die empfindlichen Oberflächen kann irreversible Schäden an den Kunstwerken verursachen.

Zunächst einmal ist es wichtig, alles gründlich zu bewerten. Die Restauratoren erfassen den Zustand jeder Skulptur bis ins kleinste Detail, indem sie hochauflösende Fotografie, 3D-Scans und mikroskopische Untersuchungen nutzen. Schäden, frühere Restaurierungen und Materialveränderungen werden erfasst und fließen in die Planung weiterer Maßnahmen ein. Es sind manchmal spezielle Analysen erforderlich, wie die Identifikation von Gesteinsarten oder die Bestimmung von Schadstoffen.

Vor dem Transport erfolgt eine Reinigung der Skulpturen und, falls nötig, eine Stabilisierung. Lose Fragmente werden gesichert, Fugen werden nachverklebt und empfindliche Oberflächen durch Schutzüberzüge bewahrt. Es werden sowohl bewährte Ansätze wie das Anbringen von Gaze als auch moderne Methoden wie Laserreinigung oder das Verfestigen mit Nanomaterialien genutzt. Das Ziel ist es, die Originalsubstanz der Kunstwerke maximal zu bewahren und spätere Restaurierungen reversibel zu gestalten.

Während des Transports überwachen die Restauratoren die Skulpturen und kontrollieren regelmäßig Temperatur, Feuchtigkeit und Erschütterungen. Unmittelbar nach der Ankunft im Museum wird eine erneute Untersuchung durchgeführt, um mögliche Transportschäden sofort zu erkennen und zu beheben. Die Skulpturen werden erst dann in die Ausstellung aufgenommen, wenn alle Parameter stimmen.

Es ist entscheidend, mit anderen Fachdisziplinen zusammenzuarbeiten. Ihr Fachwissen ist entscheidend, damit Ingenieure, Archäologen, Kunsthistoriker und Sicherheitsbeauftragte die besten Lösungen für Transport und Präsentation entwickeln können. In diesem Zusammenhang übernehmen Restauratoren häufig die Rolle von Vermittlern zwischen den Anforderungen der Wissenschaft und den technischen Schwierigkeiten der Museumsarchitektur.

In den nächsten Jahren wird man sich bei den Restaurierungsarbeiten darauf konzentrieren, die Skulpturen kontinuierlich zu überwachen und zu pflegen. Um sicherzustellen, dass die antiken Werke auch langfristig in bestem Zustand bleiben, sind regelmäßige Kontrollen, Klimamessungen und gezielte Präventionsmaßnahmen erforderlich. Außerdem werden die Erkenntnisse aus der aktuellen Rückführungsphase in die internationale Restaurierungsforschung integriert und schaffen neue Maßstäbe für den Umgang mit empfindlichem Kulturgut.

Ein wichtiger Grund, warum das Pergamonmuseum auch in Zukunft als Ort der Begegnung mit der antiken Kunst faszinierend und inspirierend sein kann, ist die Arbeit der Restauratoren.

Die Bedeutung für Forschung und Wissenschaft

Die Wiedereröffnung des Pergamonmuseums und die Rückkehr der Skulpturen haben bedeutende Auswirkungen auf die internationale archäologische und kunsthistorische Forschung. Es ist nicht nur eines der größten und bedeutendsten Museen mit einer Antikensammlung, sondern auch ein wichtiger Treffpunkt für Forscher aus aller Welt.

Die zahlreichen und vielfältigen Objekte, die ausgestellt sind, schaffen einzigartige Forschungsbedingungen. Der Pergamonaltar und der Telephosfries sind besonders wichtige Objekte, um die hellenistische Kunst und Mythologie zu erforschen. Reliefs, die die Göttersagen im Detail zeigen, sind ein Fenster zu den religiösen und gesellschaftlichen Vorstellungen der Antike. Für vergleichende Studien, Materialanalysen und digitale Rekonstruktionen nutzen Archäologen, Kunsthistoriker und Altertumswissenschaftler die Exponate.

In der Zeit, in der das Museum geschlossen war und die Skulpturen an einen anderen Ort gebracht wurden, wurden viele Forschungsprojekte fortgesetzt und neue Kooperationen geschaffen. Durch die Digitalisierung der Bestände, was hochauflösende 3D-Scans und Fotogrammetrien umfasst, ist die wissenschaftliche Arbeit erleichtert worden und der internationale Austausch wird unterstützt. Zahlreiche Exponate sind inzwischen auf virtuellen Museumsplattformen rund um den Globus verfügbar, was es Wissenschaftlern und Studierenden erleichtert, sie zu nutzen.

Die Rückkehr der Skulpturen in das restaurierte Museum eröffnet frische Forschungsansätze. Die überarbeiteten Ausstellungsräume ermöglichen eine erweiterte Analyse und Präsentation der Objekte. Die klassische Museumsarbeit wird durch mobile Laboratorien, Klimastationen und digitale Informationssysteme ergänzt, die es ermöglichen, dass neueste wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in die Vermittlung an die Besucher einfließen.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit steht dabei im Fokus. Während Materialforscher neue Konservierungsmethoden erproben, arbeiten Archäologen und Restauratoren zusammen, um die originalen Farbfassungen der Skulpturen zu rekonstruieren. Die Bedeutung der Sammlungen wird von Historikern im Rahmen der Kolonialgeschichte und der internationalen Kunsttransfers des 19. und 20. Jahrhunderts untersucht.

Auch im Jahr 2025 ist das Pergamonmuseum ein offenes Forschungszentrum. Ein reger wissenschaftlicher Austausch wird durch regelmäßige Tagungen, Symposien und Publikationen ermöglicht. Wissenschaftliche Begleitprogramme, die neue Forschungsergebnisse einem breiten Publikum zugänglich machen, flankieren die Rückkehr der ersten Skulpturen.

Dank der engen Verbindung von Forschung, Vermittlung und Bewahrung ist das Pergamonmuseum ein einzigartiger Ort, an dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Antikenkunde zusammenkommen.

Internationale Debatten um Kulturgüter und Restitution

Mit der Rückkehr der ersten antiken Skulpturen ins Pergamonmuseum im Jahr 2025 werden erneut die Herkunft, der rechtliche Status und die faire Verteilung von Kulturgütern diskutiert. In den letzten Jahren sind die internationalen Restitutionsdebatten zunehmend relevant geworden. In zunehmendem Maße verlangen Herkunftsländer die Rückgabe von Kunstwerken, die während der Kolonialzeit oder im Zuge imperialistischer Expeditionen außer Landes gebracht wurden.

Das Pergamonmuseum ist ebenfalls ein zentraler Punkt dieser Diskussionen. Vor allem der Pergamonaltar, aber auch andere Stücke wie das Ischtar-Tor, stehen im Fokus diplomatischer Verhandlungen. In der Vergangenheit haben sowohl die Türkei als auch der Irak mehrfach Ansprüche auf die Rückgabe der jeweiligen Stücke erhoben. Die Verantwortlichen der Berliner Museen heben jedoch hervor, dass die Objekte nach dem Recht der damaligen Zeit erworben wurden und dass ihre Ausstellung in Berlin deren Erhalt und wissenschaftliche Untersuchung erst möglich gemacht hat.

Die Diskussion über die Restitution hat viele Facetten. Die Unterstützer der Rückgabe bringen vor, dass viele der Kunstwerke unter zweifelhaften Umständen nach Europa gelangten und dass ihre Rückführung eine historische Gerechtigkeit darstellt. Gegner argumentieren, dass Museen international eine wichtige Rolle als Orte des interkulturellen Dialogs spielen und dass globale Zugänglichkeit sowie der Schutz der Objekte in internationalen Museen dadurch sichergestellt werden.

In den vergangenen Jahren hat das Pergamonmuseum verstärkt auf Transparenz und internationale Zusammenarbeit gesetzt. Die Erforschung der Provenienz, also die detaillierte Analyse der Herkunft und der Besitzgeschichte von Objekten, ist zu einem wichtigen Arbeitsfeld geworden. Deutsche Institute kooperieren in vielen Projekten mit Forschern aus den Herkunftsländern, um die Geschichte der Sammlungen gemeinsam zu erforschen.

Um die Werke auch im Ursprungsland sichtbar zu machen, werden digitale Ausstellungen und Leihgaben in Zukunft eine Rolle spielen. Die Zusammenarbeit mit Museen in der Türkei und im Irak wird ausgebaut, um einen Austausch auf Augenhöhe zu schaffen. Deshalb wird die Rückkehr der Skulpturen ins Pergamonmuseum nicht nur als Rückführung ins Gebäude gesehen, sondern auch als ein Schritt zu einer neuen, partnerschaftlichen Museumsarbeit.

Selbst nach der Wiedereröffnung wird das Pergamonmuseum Teil der internationalen Diskussion über Kulturgüter und Restitution sein. Ein globaler Diskurs über die Verantwortung und die Zukunft der Museen im 21. Jahrhundert konzentriert sich darauf, wie Sammlungen präsentiert, erforscht und vermittelt werden.

Kulturelle Bedeutung und Perspektiven für Berlin

Die Rückkehr der ersten antiken Skulpturen in das Pergamonmuseum ist für Berlin weit mehr als nur ein musealer Meilenstein – sie beeinflusst tiefgreifend das kulturelle Selbstverständnis der Stadt und ihre Rolle als internationales Zentrum der Kunst und Wissenschaft. Die Museumsinsel, auf der sich das Pergamonmuseum befindet, ist ein Wahrzeichen der deutschen Hauptstadt und wird jährlich von Millionen Menschen besucht. Im Jahr 2027 wird ein neues Kapitel der Geschichte des Berliner Kulturstandorts mit seiner Wiedereröffnung begonnen.

Das Pergamonmuseum ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Berliner Kulturlandschaft. Zusammen mit den anderen Gebäuden der Museumsinsel – dem Alten Museum, dem Neuen Museum, der Alten Nationalgalerie und dem Bode-Museum – bildet es ein Ensemble von internationalem Rang. Um die Museumsinsel als einen zentralen Ort für Kunst, Kultur und Wissenschaft nachhaltig zu stärken, ist die Renovierung und Modernisierung des Pergamonmuseums Teil eines großen Masterplans.

Nicht nur Kunstliebhaber und Wissenschaftler erwarten sehnsüchtig die Rückkehr der Skulpturen. Das Ereignis hat auch eine große Bedeutung für den Tourismus in Berlin. Die Wiedereröffnung verspricht nicht nur einen neuen Besucherrekord, sondern belebt auch nachhaltig die Kulturszene der Stadt. Durch die internationale Aufmerksamkeit profitieren Hotels, Restaurants und der Einzelhandel, und die Museumsinsel wird erneut zum Anziehungspunkt für Reisende aus aller Welt.

Außerdem erfüllt das Pergamonmuseum eine bedeutende Bildungsaufgabe. Die modernisierten Ausstellungsräume beinhalten digitale Vermittlungsangebote, interaktive Stationen und inklusive Programme. Menschen jeden Alters und aus allen Herkunftsgruppen sollen die Gelegenheit bekommen, die Schätze der Antike zu entdecken und zu verstehen. Die Zusammenarbeit mit Schulen, Universitäten und sozialen Einrichtungen ist wichtig, um die kulturelle Teilhabe zu stärken und das Bewusstsein für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu fördern.

Die Aussichten für die nächsten Jahre sind vielversprechend. Die Rückkehr der Skulpturen und die schrittweise Wiedereröffnung des Museums sind nicht nur ein Fortschritt für die Sammlungen, sondern auch für die Stadt Berlin selbst. Das Pergamonmuseum ist ein Paradebeispiel für die Herausforderungen und Chancen einer modernen, weltoffenen Kulturmetropole, die sich ihrer Geschichte bewusst ist und gleichzeitig nach neuen Formen der Vermittlung und Präsentation sucht.

Im Jahr 2025 sind die ersten Skulpturen nach ihrer Rückkehr ein sichtbares Zeichen des Aufbruchs: Berlin nimmt erneut die Rolle eines internationalen Kulturstandorts ein, der das Erbe der Antike bewahrt und gleichzeitig Raum für Debatten, Forschung und Innovation schafft.