Die Karl-Marx-Straße in Berlin-Neukölln ist ein lebendiger Ort, der wie kaum ein anderer den Wandel des Bezirks verkörpert. Zwischen Imbissbuden, internationalen Geschäften und jungen Cafés dominierte ein monumentaler Bau über Jahrzehnte das Straßenbild: das altehrwürdige Karstadt-Kaufhaus. Das Gebäude, einst ein Symbol des westdeutschen Nachkriegswohlstands und später ein Zeugnis des Strukturwandels im Einzelhandel, stand nach seiner Schließung im Jahr 2019 viele Monate leer. Der Leerstand eines so zentralen Ortes war für viele Berlinerinnen und Berliner Anlass zur Sorge und zu Diskussionen über die Zukunft der Einkaufsstraßen in der Hauptstadt. Im Jahr 2025 beginnt für das alte Kaufhaus eine neue Ära: Mit "Kalle Neukölln" zieht frisches Leben in die historischen Mauern ein.
Kalle Neukölln hat ein ehrgeiziges und zukunftsweisendes Konzept. Dort, wo früher Rolltreppen zu den Etagen mit Haushaltswaren, Mode und Parfüm führten, entstehen jetzt moderne Arbeitsplätze, Räume für Start-ups, Coworking-Bereiche, innovative Gastronomie und ein buntes Kulturangebot. Der Wandel zeigt sich nicht nur in der Architektur, sondern auch in der Ausrichtung: Kalle Neukölln ist jetzt ein offener Raum für Begegnungen, Kreativität und Unternehmertum. Das Gebäude wird im Frühjahr 2025 eröffnet und wird zum Symbol für die Umwandlung von Einzelhandelsflächen und deren neue Rolle im urbanen Raum.
Nach einem mehrjährigen Entwicklungsprozess ist die einstige Kaufhaus-Revitalisierung nun abgeschlossen. Das Gebäude wurde schrittweise modernisiert und an die Bedürfnisse einer neuen Generation von Nutzerinnen und Nutzern angepasst, nachdem der Immobilienentwickler MREI im Jahr 2019 mit dem Umbau begann. Die verschiedenen Etagen wurden für unterschiedliche Nutzungskonzepte ausgebaut, wobei der historische Charakter des Hauses gewahrt blieb. Noch vor der offiziellen Eröffnung sind erste Mieter eingezogen, darunter der international bekannte Plattenladen Rough Trade und eine Street-Food-Halle im Erdgeschoss, die sich schnell zum Treffpunkt für Anwohner und Besucher entwickelt hat.
Mit der offiziellen Eröffnung von Kalle Neukölln wird das ehemalige Karstadt-Gebäude zu einem Leuchtturmprojekt für die Umnutzung von innerstädtischen Großimmobilien. Die Erwartungen sind groß: Vertreter der Stadtpolitik, unter ihnen Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner, lokale Unternehmer, Künstler, Nachbarschaftsinitiativen und die Einwohner von Neukölln beobachten gespannt die Entwicklung. Der Artikel geht auf alle Aspekte des Projekts ein: von der historischen Relevanz des Gebäudes über die Schwierigkeiten des Umbaus bis hin zu den Chancen und Gefahren, die ein solches Vorhaben mit sich bringt.
Die Geschichte des Karstadt-Hauses in Neukölln
Das Karstadt-Kaufhaus auf der Karl-Marx-Straße ist ein wichtiger Teil der Geschichte von Neukölln und Berlin. Das Gebäude, welches in den 1920er Jahren errichtet wurde, war Teil der Expansionsstrategie des Karstadt-Konzerns, der deutschlandweit Kaufhäuser nach dem Vorbild moderner Warenhäuser etablieren wollte. Dank seiner beeindruckenden Fassade und den großen Verkaufsflächen war der Standort einer der bedeutendsten im Süden Berlins. In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus zum Anziehungspunkt für die wachsende Bevölkerung von Neukölln und den angrenzenden Bezirken. Für viele Familien gehörte ein Besuch bei Karstadt zum Alltag, sei es um Kleidung, Haushaltswaren oder Spielzeug zu kaufen.
Im Laufe der Jahre hat das Kaufhaus auch als Spiegel gesellschaftlicher Veränderungen gedient. In den Jahren des Wirtschaftswunders blühte der Einzelhandel, und das Sortiment wurde kontinuierlich erweitert. In den 1980er und 1990er Jahren fingen die Rahmenbedingungen an, sich zu verändern: Der Rückgang der Umsätze ist auf neue Einkaufszentren, den wachsenden Einfluss des Online-Handels und sich verändernde Konsumgewohnheiten zurückzuführen. Karstadt unternahm einen Versuch, durch Modernisierungen und Anpassungen des Sortiments gegenzusteuern, aber der Trend war nicht aufzuhalten. Die Schließung des Hauses im Jahr 2019 war für viele ein schmerzlicher Einschnitt und wurde als ein Zeichen für den Rückgang des traditionellen Einzelhandels in den Innenstädten gedeutet.
Das ungenutzte Gebäude wurde schnell zum Symbol für die Schwierigkeiten des Berliner Immobilienmarktes. Die Diskussionen waren geprägt von Debatten über potenzielle Nachnutzungen, die Rolle der Investoren und die Wichtigkeit öffentlicher Räume. Der Eigentümerwechsel und die Entscheidung des Entwicklers MREI, das Gebäude einer neuen Nutzung zuzuführen, stellten schließlich einen Wendepunkt dar. Die umfangreichen Umbauarbeiten, die 2019 begonnen haben, waren mit hohen Investitionen und vielen Genehmigungsprozessen verbunden. Das Ziel war es, das historische Erbe des Gebäudes zu bewahren und gleichzeitig eine zukunftsorientierte Infrastruktur für neue Nutzergruppen zu schaffen.
Das ehemalige Karstadt-Haus wird mit der Vollendung des Projekts Kalle Neukölln im Jahr 2025 nicht nur architektonisch, sondern auch inhaltlich neu gestaltet. Die Historie des Gebäudes bleibt deutlich spürbar – sei es durch das Bewahren bestimmter Bauelemente, die Einfügung historischer Details in das neue Design oder die geplanten Ausstellungen zur Geschichte des Kaufhauses. Kalle Neukölln sieht sich als Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft und setzt ein Zeichen für einen verantwortungsvollen Umgang mit städtischer Bausubstanz.
Das Konzept von Kalle Neukölln: Innovation trifft Tradition
Kalle Neukölln verfolgt einen Ansatz, der alle Nutzungsformen unter einem Dach vereint. Der zentrale Gedanke ist, einen Ort zu schaffen, der Arbeit, Freizeit, Kultur und Gastronomie vereint. Kalle Neukölln verfolgt im Gegensatz zu herkömmlichen Einkaufszentren eine offene Struktur, die Unternehmen, Privatpersonen und Kreativschaffenden Raum bietet. Es soll ein Raum entstehen, der flexibel genutzt werden kann und sich kontinuierlich weiterentwickelt.
Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist, dass es sich auf Start-ups und junge Unternehmen konzentriert. Die oberen Etagen des Gebäudes bieten moderne Büroflächen, die extra für Gründer und innovative Unternehmen konzipiert sind. Gemeinschaftlich genutzte Konferenzräume und flexible Arbeitsplätze in Coworking-Bereichen stärken die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Mietern. Das Angebot wird durch Beratungsleistungen, Netzwerkveranstaltungen und ein regelmäßiges Programm aus Workshops und Vorträgen ergänzt.
Die Gastronomie hat im Konzept von Kalle Neukölln ebenfalls eine bedeutende Funktion, neben den Arbeitsbereichen. Im Erdgeschoss ist eine Street-Food-Halle entstanden, die zahlreiche internationale Küchen vereint. Asiatische, afrikanische, lateinamerikanische und europäische Spezialitäten stehen hier zur Auswahl. Das gastronomische Angebot ist nicht nur für die Nutzer des Hauses gedacht, sondern auch für die Allgemeinheit; es hilft, den Kiez zu beleben.
Das Profil von Kalle Neukölln wird durch kulturelle Angebote abgerundet. Regelmäßige Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Performances sind geplant, um das Gebäude zu einem Treffpunkt der Kulturszene zu machen. Die Zusammenarbeit mit lokalen Künstlerinnen und Künstlern, Galerien und Initiativen unterstützt die Vernetzung und schafft Synergien zwischen Wirtschaft und Kultur. Die Veranstaltungsräume sind flexibel einsetzbar und bieten Platz für viele Formate – von kleinen Lesungen bis zu großen Festivals.
Kalle Neukölln ist ein Konzept, das als Antwort auf die Herausforderungen der Stadtentwicklung nach der Pandemie dient. In den letzten Jahren hatten viele Einzelhandelsimmobilien mit Leerstand und Bedeutungsverlust zu kämpfen; Kalle setzt jedoch auf eine hybride Nutzung, die verschiedenen Zielgruppen gerecht wird und so langfristig zur Attraktivität des Standorts beiträgt. Ein Konzept, das Tradition und Innovation vereint, ist dabei: Das historische Flair des Gebäudes wird mit Bedacht hervorgehoben, während man mit modernen Technologien und nachhaltigen Bauweisen eine zukunftsorientierte Infrastruktur schafft.
Der Umbau: Herausforderungen und architektonische Lösungen
Die Umwandlung des ehemaligen Karstadt-Kaufhauses in Kalle Neukölln war mit großen Herausforderungen für Architekten, Bauherren und Stadtplaner verbunden. Das in den 1920er Jahren errichtete und im Laufe der Jahrzehnte mehrfach umgebaute Gebäude hatte eine komplexe Bausubstanz. Die Vorgaben zu Brandschutz, Barrierefreiheit und Energieeffizienz haben sich seit der ursprünglichen Errichtung des Gebäudes stark gewandelt, weshalb eine gründliche Sanierung unumgänglich war.
Ein wichtiges Ziel des Umbaus war es, die historische Fassade und die charakteristischen Elemente des Gebäudes zu bewahren. Die Sandsteinverkleidung, die typischen Fensterbänder und die großzügigen Treppenhäuser sind mit viel Aufwand restauriert worden. Um den unterschiedlichen Anforderungen an die Nutzung gerecht zu werden, mussten Innenräume flexibel gestaltet werden. Die Verkaufsräume, die einst großflächig waren, wurden in kleine Einheiten unterteilt, die sich modular zusammenschließen oder trennen lassen. So kann man auf die sich ändernden Bedürfnisse der Mieter reagieren und das Gebäude über einen langen Zeitraum nutzbar halten.
Der Fokus lag auf der Einbindung neuer Technologien. Eine neue Haustechnik mit energieeffizienten Heiz- und Kühlsystemen, moderner IT-Infrastruktur und smarten Steuerungselementen wurde im ganzen Haus installiert. Eine Verbesserung der Energiebilanz kann erreicht werden, indem man die Fassade dämmt und auf dem Dach Photovoltaikanlagen installiert. Außerdem wurden Aktionen zur Senkung des Wasserverbrauchs und zur Nutzung von Regenwasser eingeführt, um den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes zu minimieren.
Die Renovierung wurde in enger Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbehörden durchgeführt. In Bereichen von besonderer historischer Bedeutung, wie in den Eingangsbereichen oder an den Fassaden, kamen restauratorische Techniken zum Einsatz, um die Originalsubstanz zu bewahren. Die flexible Raumaufteilung bot zudem die Möglichkeit, neue gestalterische Akzente zu setzen. Es kamen moderne Werkstoffe wie Sichtbeton, Glas und Metall zum Einsatz, um einen Gegensatz zur historischen Bausubstanz zu bilden und die neue Nutzung sichtbar zu machen.
Es war eine weitere Herausforderung, das Gebäude während der Umbauarbeiten teilweise schon für erste Nutzungen zu öffnen. Einige Mieter, wie der Plattenladen Rough Trade oder die Street-Food-Halle, konnten bereits vor Abschluss der Gesamtsanierung einziehen. Das erforderte eine genaue Bauplanung und eine enge Zusammenarbeit zwischen den Gewerken. Bis 2025 ist der Umbau nun komplett beendet. Das Resultat ist ein Bauwerk, das geschickt Tradition und Moderne vereint und als Musterbeispiel für vergleichbare Transformationsprojekte in ganz Deutschland dient.
Start-ups und Coworking: Neue Arbeitswelten in historischem Ambiente
Ein wichtiger Bestandteil des Kalle Neukölln-Konzepts ist es, Start-ups zu unterstützen und moderne Coworking-Strukturen zu schaffen. In den letzten Jahren haben sich die Arbeitswelt und die Arbeitsbedingungen grundlegend verändert. Die Erwartungen von Unternehmen und Beschäftigten werden immer mehr von digitalen Technologien, flexiblen Arbeitsmodellen und dem Wunsch nach Zusammenarbeit in gemeinsamen Räumen geprägt. Kalle Neukölln reagiert auf diese Entwicklung, indem es auf etwa 10.000 Quadratmetern hochwertige Büros und gemeinschaftlich genutzte Arbeitsflächen schafft.
Die Coworking-Bereiche sind für Unternehmen aller Größen und Branchen gedacht. Egal ob kleine Start-ups oder etablierte Firmen, alle finden hier Platz, wenn sie temporäre Projektbüros oder Kreativräume benötigen. Die Ausstattung beinhaltet moderne Arbeitsplätze, Internet mit hoher Geschwindigkeit, Besprechungsräume, Telefonkabinen sowie Rückzugsorte für konzentriertes Arbeiten. Gemeinschaftliche Küchen, Lounges und Veranstaltungsräume ermöglichen den Austausch unter den Nutzern und kreieren eine inspirierende Arbeitsatmosphäre.
Die Vernetzung der Mieter steht im Fokus. Networking-Events, Vorträge und Workshops, die regelmäßig stattfinden, sind eine tolle Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen und Wissen auszutauschen. Ein stetiger Wissens- und Technologietransfer wird durch Kooperationen mit Hochschulen, Forschungsinstituten und Wirtschaftsförderern ermöglicht. Branchen, die besonders vom kreativen Austausch profitieren, stehen dabei im Vordergrund, wie die Digitalwirtschaft, Medien, Design, soziale Innovationen und nachhaltige Technologien.
Kalle Neukölln umfasst neben herkömmlichen Büroflächen auch Sonderflächen für Werkstätten, Labore und Studios. So können Start-ups aus der Materialforschung, dem Prototyping oder der künstlerischen Produktion ihre Ideen direkt vor Ort realisieren. Die offene Struktur und die Nähe zu anderen Firmen schaffen Synergien und beschleunigen die Innovation.
Die Nutzer sehen es als einen besonderen Vorteil, dass die Arbeitswelten in das historische Ambiente des ehemaligen Kaufhauses integriert werden. Ein inspirierendes Ambiente, das sowohl Kreativität als auch Produktivität begünstigt, entsteht durch die hohen Decken, die großen Fenster und die sichtbaren Zeichen der Geschichte. Die Kombination aus historischen und modernen Elementen schafft ein einzigartiges Arbeitsumfeld, das sich deutlich von den üblichen Bürogebäuden abhebt.
Durch das Angebot an modernen Arbeitsplätzen und Coworking-Strukturen wird Kalle Neukölln zu einem bedeutenden Player im Berliner Start-up-Ökosystem. Als Plattform für Innovation, Austausch und Unternehmergeist fungiert das Haus – ein Modell, das aufgrund des fortwährenden Strukturwandels im Arbeitsleben auch für andere Städte und Regionen von Interesse sein könnte.
Gastronomie und Nahversorgung: Kulinarische Vielfalt als Magnet
Im Konzept von Kalle Neukölln ist die Gastronomie das Herzstück. Eine großzügige Street-Food-Halle im Erdgeschoss des Gebäudes wurde binnen kürzester Zeit ein Anziehungspunkt für Bewohner aus dem Kiez und ganz Berlin. Von der klassischen Berliner Küche über internationale Gerichte bis zu veganen und nachhaltigen Food-Konzepten ist alles dabei. Mit einer bewussten Auswahl von Vielfalt und Qualität zielen die Betreiber darauf ab, eine breite Zielgruppe anzusprechen und die Aufenthaltsqualität im Haus zu verbessern.
Die Street-Food-Halle fungiert als offener Marktplatz, der zum Verweilen und Probieren einlädt. Wechselnde Speisen aus aller Welt bieten kleine Stände und mobile Küchen, ergänzt durch feste Gastronomiebetriebe wie Cafés, Bäckereien und Bars. Das Angebot bleibt abwechslungsreich und aktuell, weil es eine Mischung aus festen und temporären Anbietern gibt. Das regelmäßige Angebot von Food-Events, Kochkursen und Tastings bereichert das gastronomische Programm und verwandelt die Halle in einen lebendigen Ort der Begegnung.
Es wird ein besonderes Augenmerk auf die Unterstützung lokaler Anbieter und nachhaltiger Konzepte gelegt. Die meisten der beteiligten Gastronomen kommen aus Neukölln oder den benachbarten Bezirken und teilen ihre kulinarischen Traditionen und Neuerungen. Die Auswahl der Produkte und Lieferanten erfolgt unter Berücksichtigung von Regionalität, Saisonalität und ökologischen Standards. Kalle Neukölln hilft somit, die lokale Wirtschaft zu stärken und umweltfreundliche Ernährungsweisen zu fördern.
Das Gebäude beherbergt neben der Street-Food-Halle noch weitere gastronomische Angebote: ein Restaurant, das sich der modernen Berliner Küche widmet, eine Rooftop-Bar mit Ausblick über die Karl-Marx-Straße und mehrere Cafés, die zum Arbeiten und Entspannen einladen. Die gastronomischen Einrichtungen sind eng mit den anderen Bereichen des Hauses verbunden und bieten Catering-Services für Veranstaltungen, Tagungen und Workshops an.
Ein zentraler Aspekt des Gesamtkonzepts von Kalle Neukölln ist die Verbindung von Gastronomie und Nahversorgung. Sie ist ein Impuls für die Belebung des Hauses und des gesamten Kiezes und schafft darüber hinaus neue Arbeitsplätze und Ausbildungschancen. Das gastronomische Angebot ist eine Einladung an die Nachbarschaft, das Haus als offenen und inklusiven Ort zu erleben und mitzugestalten.
Kultur und Kreativität: Ein neues Zentrum für die Kiezszene
Kalle Neukölln setzt auf Kultur und Kreativität, um das ehemalige Kaufhaus in einen lebendigen Treffpunkt für die Stadtgesellschaft zu verwandeln. Die großzügigen Raumverhältnisse des Gebäudes sind perfekt geeignet für Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Performances. Schon während der Planung wurde ein umfassendes Konzept für die kulturelle Nutzung erstellt, das die Vielfalt der Berliner Kiezszene abbildet.
Im Erdgeschoss befindet sich die Kalle Halle, ein multifunktionaler Veranstaltungsraum, der flexibel für verschiedene Formate genutzt werden kann. Zeitgenössische Kunst-Ausstellungen, Konzerte, Theaterstücke und Filmvorführungen finden hier regelmäßig statt. Um ein bunt gemischtes und niedrigschwelliges Programm zu gestalten, arbeitet die kuratorische Leitung eng mit lokalen Künstler*innen, Galerien und Kulturinitiativen zusammen. Das Ziel ist es, Berliner Kulturschaffende aller Generationen zu unterstützen und ihnen eine Bühne zu bieten, seien es erfahrene Akteure oder junge Talente.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Beteiligung der Nachbarschaft durch partizipative Formate. Durch Workshops, Mitmachangebote und offene Bühnen haben Anwohnerinnen und Anwohner die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen und das kulturelle Leben im Haus mitzugestalten. Die kulturelle Bildung wird durch Kooperationen mit Schulen, Jugendzentren und sozialen Einrichtungen gefördert, die zudem Zugänge für verschiedene Zielgruppen schaffen.
Kalle Neukölln sieht sich als ein Ort, wo kulturelle Innovation und das Experimentieren mit neuen Ideen stattfinden. Neue Formate wie digitale Kunst, Virtual-Reality-Installationen und interaktive Performances werden neben den klassischen Veranstaltungsformaten erprobt. Die Räume sind mit modernster Technik ausgestattet, die es erlaubt, anspruchsvolle Projekte umzusetzen und Veranstaltungen professionell zu produzieren.
Kalle Neukölln hat ein einzigartiges Konzept, das Wirtschaft, Arbeit und Kultur miteinander verbindet. Die Nähe der Räume und die Verknüpfung der Inhalte der unterschiedlichen Bereiche schaffen Synergien, die das Haus zu einem besonderen Ort im Berliner Kulturleben machen. Der Austausch zwischen Künstlerinnen und Künstlern sowie Unternehmen und Start-ups bringt Vorteile für beide Seiten: Kreative profitieren von den Möglichkeiten, mit Unternehmen in Kontakt zu treten, während Nutzer der Arbeitsbereiche ein inspirierendes kulturelles Umfeld erhalten.
Kalle Neukölln stärkt mit seinem kulturellen Angebot die lokale Szene und hilft dabei, Neukölln als kreativen und vielfältigen Stadtteil zu profilieren. Das Haus sieht sich als Impulsgeber für innovative Stadtentwicklungskonzepte, die Kultur, Arbeit und Alltag vereinen.
Stadtentwicklung und soziale Verantwortung: Kalle als Modellprojekt
Kalle Neukölln ist ein Beispiel für die neue Generation von Stadtentwicklungsprojekten, die auf Mitbestimmung, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung setzen. Die Umgestaltung des ehemaligen Karstadt-Hauses wurde eng mit der Stadtverwaltung, lokalen Akteuren und Initiativen aus dem Kiez abgestimmt. Es wurde angestrebt, ein Konzept zu erstellen, das sowohl den Bedürfnissen der Nachbarschaft als auch den Anforderungen an eine wirtschaftlich tragfähige Immobilie gerecht wird.
Ein wichtiges Anliegen war es, Gentrifizierung und Verdrängung zu verhindern. Es werden gezielte Aktionen umgesetzt – wie die Unterstützung von lokalen Firmen, das Angebot von günstigen Mietkonditionen für soziale und kulturelle Initiativen sowie die Öffnung der Räume für die Nachbarschaft – um sicherzustellen, dass Kalle Neukölln ein Ort für alle bleibt. Die Betreiber setzen auf Transparenz, regelmäßige Dialogformate und eine enge Zusammenarbeit mit stadtteilbezogenen Gremien, um die Entwicklung des Projekts kontinuierlich an die Bedürfnisse der Anwohner anzupassen.
Das Thema Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt der Planung und des Betriebs des Hauses. Soziale und ökologische Standards werden ebenfalls in den gastronomischen Betrieben und den Arbeitsbereichen gefördert, neben der energetischen Sanierung und dem Einsatz ressourcenschonender Technologien. Zusammenarbeiten mit Umweltinitiativen, Schulungen zu nachhaltigem Konsum und das Einführen von Sharing-Modellen helfen, einen bewussten Umgang mit Ressourcen zu fördern.
Kalle Neukölln wird als ein Modellprojekt angesehen, um die Transformation von Großimmobilien in Innenstädten zu gestalten. Die Erkenntnisse aus dem Umbau und Betrieb des Hauses werden regelmäßig über Fachveranstaltungen, Publikationen und Netzwerke geteilt. Das Ziel ist es, andere Städte und Akteure zur Nachahmung zu inspirieren und eine umfassende Förderung der nachhaltigen Stadterneuerung zu erreichen.
Die Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen ist ein wesentlicher Bestandteil der sozialen Verantwortung. Die unterschiedlichen Nutzungsarten – von Gastronomie und Einzelhandel über Büros bis zu kulturellen Angeboten – schaffen zahlreiche Arbeitsplätze für die Menschen aus dem Kiez. Das Angebot wird durch spezielle Programme zur Förderung von Jugendlichen, Menschen mit Migrationsgeschichte und Langzeitarbeitslosen ergänzt, um soziale Integration zu fördern.
Kalle Neukölln ist mehr als nur ein Immobilienprojekt. Das Haus sieht sich als ein Labor für neue Formen des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit in der Stadt. Die Lehren aus den letzten Jahren belegen, dass eine enge Nachbarschaftseinbindung, eine offene Nutzungskultur und ein klarer Fokus auf das Gemeinwohl entscheidende Faktoren für den Erfolg sind.
Die Eröffnung 2025: Erwartungen, Stimmen und Perspektiven
Im Frühjahr 2025, mit der offiziellen Eröffnung, erreicht das Projekt Kalle Neukölln seinen vorläufigen Höhepunkt. Monatelang wurden die Vorbereitungen mit Hochdruck vorangetrieben: Die letzten Bauarbeiten werden beendet, Mieter beziehen die Räume, und das Veranstaltungsprogramm für die ersten Wochen ist festgelegt. Die Eröffnung wird von allen Bereichen der Gesellschaft, seien es Politik, Wirtschaft, Kultur oder Zivilgesellschaft, mit großer Spannung erwartet. Dass Regierender Bürgermeister Kai Wegner hier ist, zeigt, wie wichtig das Projekt für ganz Berlin ist.
Vor der Eröffnung äußern sich viele Beteiligte und Beobachter zu den Chancen und Herausforderungen von Kalle Neukölln. Stadtpolitiker heben hervor, dass das Projekt als Vorbild für die Umnutzung von Bestandsimmobilien in deutschen Großstädten dient. Kalle Neukölln ist für Sie der Beweis, dass soziale Verantwortung, wirtschaftliche Tragfähigkeit und innovative Nutzungskonzepte Hand in Hand gehen können. Die Stadtentwicklungsexperten der Senatsverwaltung finden ebenfalls lobende Worte für die gelungene Kombination aus Denkmalschutz, moderner Baukunst und nachhaltigem Betrieb.
Die neuen Arbeitsmöglichkeiten finden großen Anklang bei Unternehmern und Start-up-Gründern. Sie wissen die Flexibilität, die solide Infrastruktur und die Chance, sich mit anderen Akteuren zu vernetzen, zu schätzen. Schon vor der Eröffnung sind die Coworking-Spaces sehr gefragt, und viele Firmen haben angekündigt, dort Veranstaltungen, Workshops und Pitches abzuhalten. Es besteht große Hoffnung, dass Kalle Neukölln zum Zentrum der Berliner Start-up-Szene wird.
Das neue Haus ist auch für die Kulturszene von Interesse. In Kalle Neukölln sehen Künstlerinnen, Musiker und Initiativen aus der Nachbarschaft die Möglichkeit, neue Räume für kreative Arbeit und Veranstaltungen zu schaffen. Die Organisatoren planen, eng mit lokalen Partnern zusammenzuarbeiten, und heben hervor, wie wichtig ein offener, inklusiver Ansatz ist. Die ersten Ausstellungen, Konzerte und Festivals stehen schon auf dem Plan, um die Vielfalt des Programms zu betonen.
Die Entwicklung von Kalle Neukölln wird von der Nachbarschaft und lokalen Initiativen mit kritischem Interesse verfolgt. Die Revitalisierung des ehemaligen Kaufhaus-Gebäudes wird von vielen begrüßt, in der Hoffnung, dass sie neue Impulse für die Karl-Marx-Straße und den gesamten Bezirk bringt. Doch es gibt auch Warnungen vor den Gefahren einer möglichen Gentrifizierung und Verdrängung. Die Betreiber von Kalle Neukölln haben angekündigt, den Dialog mit der Nachbarschaft fortzusetzen und das Projekt weiterhin partizipativ zu gestalten.
Ein neues Kapitel in der Geschichte des Gebäudes und des Bezirks beginnt mit der Eröffnung von Kalle Neukölln. In den Monaten und Jahren, die vor uns liegen, wird sich herausstellen, wie das Konzept in der Praxis funktioniert und welche Anstöße es für die Stadtentwicklung in Berlin und darüber hinaus geben kann. Die Erwartungen sind groß und die Herausforderungen sind zahlreich – aber die Eröffnung hat gezeigt, dass Kalle Neukölln schon jetzt als eines der spannendsten Projekte in Berlin im Jahr 2025 gilt.