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UFA Filmnächte starten mit Stummfilmklassikern auf der Museumsinsel

Die UFA Filmnächte starten auf der Museumsinsel und zeigen Stummfilme unter freiem Himmel mit musikalischer Live-Begleitung.

Stummfilme erleuchten nächtliche Museumsinsel-Premiere.

Im Jahr 2025 wird die Berliner Museumsinsel erneut ein beeindruckender Ort für ein einzigartiges cineastisches Ereignis: Die UFA Filmnächte laden dazu ein, in das goldene Zeitalter des Stummfilms zu reisen. Vom 18. bis 20. Juni verwandelt sich der berühmte Lustgarten, umgeben von den ehrwürdigen Gebäuden des Alten Museums und des Berliner Doms, in einen einzigartigen Ort, wo große Klassiker der Stummfilm-Ära unter freiem Himmel zu sehen sind. Für drei Abende verwandelt sich die Museumsinsel in ein Freilichtkino, das Kulturfreunde, Filmfans und Musikliebhaber zusammenbringt.

Die UFA Filmnächte sind seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der Berliner Kulturszene als etabliertes Open-Air-Event und zeigen filmische Raritäten, die in ihrer Originalfassung oft nur selten zu sehen sind. Der Fokus liegt auf den Meisterwerken der 1920er-Jahre, als Berlin als Filmmetropole von internationaler Bedeutung war. Die UFA (Universum Film AG), die einst das Aushängeschild der deutschen Filmindustrie war, war entscheidend für die Entwicklung der Technik, der Erzählkunst und der Ästhetik des frühen Kinos. Dieses Erbe lebt durch die UFA Filmnächte weiter und wird für ein breites Publikum neu erlebbar gemacht.

Ein tolles Highlight ist die Live-Begleitung der Filme durch bekannte Musikerinnen und Musiker. Stummfilme erhalten durch eigens komponierte oder neu gestaltete Soundtracks eine zusätzliche emotionale Dimension und werden so auf neue Weise lebendig. Dank der Interaktion zwischen Leinwand und Bühne entsteht in der beeindruckenden Kulisse der Museumsinsel eine intime Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die ihren eigenen Zauber hat.

In diesem Jahr umfasst das Programm vom Auftaktfilm Ewald André Duponts "Varieté" über Paul Czinners Adaption von "Der Rosenkavalier" bis zu Gustav Ucickys "Der Sträfling aus Stambul" eine spannende Auswahl. Jeder Filmabend hat ein eigenes Thema und bietet dem Publikum die Möglichkeit, die faszinierende Welt der 1920er-Jahre zu entdecken – einer Ära, in der Berlin ein Schmelztiegel für Kunst, Unterhaltung und gesellschaftliche Veränderungen war. Die Organisatoren, Bertelsmann und UFA, haben nicht nur cineastische Qualität im Blick, sondern auch ein Gesamterlebnis, das Filmgeschichte, Musik und Architektur vereint.

Die UFA Filmnächte sind nicht nur eine Ehrung der Stummfilmkunst. Sie sehen sich als Verbindung zwischen den Generationen, zwischen den alten Meisterwerken und den modernen Sehgewohnheiten. In einer Ära, in der digitale Effekte und Streaming-Dienste das Bild- und Filmerlebnis prägen, bringen sie die Zauber der Kino-Ursprünge zurück in Erinnerung. Man lädt die Zuschauer ein, die gewaltige Kraft, das Gefühl und die Neuerungslust, die selbst Filme von vor hundert Jahren noch heute besitzen, zu erkunden – und wie sehr sie unser Kunst- und Gesellschaftsverständnis beeinflusst haben.

Die UFA Filmnächte: Historie und Bedeutung eines Berliner Kulturereignisses

Im Jahr 2025 feiern die UFA Filmnächte ihr 15-jähriges Bestehen. Seit 2011 sind sie im Berliner Veranstaltungskalender eine feste Größe geworden. Die Gründer, Bertelsmann und UFA, hatten von Anfang an das Ziel, die kulturelle und künstlerische Bedeutung der deutschen Stummfilmgeschichte ins öffentliche Bewusstsein zu bringen. Gegründet im Jahr 1917, war die UFA in den 1920er-Jahren das Herzstück der deutschen Filmproduktion und formte mit ihren Filmen das Bild des Kinos weltweit. Persönlichkeiten wie Fritz Lang, F.W. Murnau und Ewald André Dupont sind herausragende Beispiele für die kreative Kraft dieser Ära.

Die UFA Filmnächte dienen als eine Plattform, um das filmische Erbe der Weimarer Republik zu bewahren und neu zu deuten. Sie ermöglichen es einem großen Publikum, Werke zu sehen, die sonst meist nur Spezialisten oder in Kinematheken vorbehalten sind. Indem es im öffentlichen Raum gezeigt wird und mit Live-Musik kombiniert ist, entsteht ein niedrigschwelliges Angebot, das Menschen aus den unterschiedlichsten Herkunft und Interessen anspricht. Indem die Museumsinsel als Veranstaltungsort gewählt wurde, wird die enge Beziehung zwischen Film, Geschichte und dem urbanen Raum betont.

Über die Jahre haben die UFA Filmnächte viele Filmklassiker wie "Metropolis", "Nosferatu", "Die Nibelungen" und "Das Cabinet des Dr. Caligari" gezeigt. Die Filme wurden begleitet von angesehenen Musikerinnen und Musikern wie dem Deutsche Filmorchester Babelsberg, den Pianisten Stephan Graf von Bothmer oder dem Ensemble Trioglyzerin. Die Idee der Live-Begleitung erinnert sich an die ursprüngliche Aufführungspraxis der Stummfilmzeit, in der Orchester, Pianisten oder ganze Gruppen die Filme musikalisch begleiteten.

Die Veranstaltung wurde nicht nur lokal, sondern auch international wahrgenommen. Sie gehört zu einem globalen Trend, der sich für die Wiederentdeckung und Restaurierung von Stummfilmen einsetzt. Auch die UFA Filmnächte spielen eine bedeutende Rolle, wenn es darum geht, sich mit Filmgeschichte und Filmarchiven auseinanderzusetzen. Sie laden dazu ein, sich mit den gesellschaftlichen, politischen und künstlerischen Rahmenbedingungen der Zeit ihrer Entstehung auseinanderzusetzen, und tragen so zur kulturellen Bildung bei.

Ein wichtiger Grund, warum die UFA Filmnächte so bedeutend sind, ist ihre Funktion als Brückenbauer zwischen Vergangenheit und Gegenwart. In einer Medienwelt, die sich unaufhörlich verändert, schaffen sie die Möglichkeit, über die Ursprünge des Films als Medium nachzudenken und die fortwährende Bedeutung künstlerischer Ausdrucksformen zu würdigen. Das Event beweist, dass Stummfilme weit mehr als einfache Relikte sind: Sie sind lebendige Beweise für eine Ära, die von Innovation, Experimentierfreude und dem Glauben an die Kraft der Bilder geprägt wurde.

Die Museumsinsel als Bühne: Kulisse und Atmosphäre der Filmnächte

Die Entscheidung, die UFA Filmnächte auf der Museumsinsel abzuhalten, ist weit mehr als nur eine Frage der Organisation; sie ist ein bewusstes Statement. Die Museumsinsel, die seit 1999 als UNESCO-Weltkulturerbe gilt, ist eines der wichtigsten Kulturensembles in Europa. Die eindrucksvollen Fassaden des Alten Museums, des Neuen Museum, der Alten Nationalgalerie, des Pergamonmuseums und des Bode-Museums bilden eine wunderbare Kulisse, die Vergangenheit und Gegenwart vereint.

Die Filme werden im Freien gezeigt, meist auf dem Lustgarten zwischen dem Alten Museum und dem Berliner Dom. Dank dieser Lage im Herzen Berlins ist es möglich, ein breites und vielfältiges Publikum zu erreichen. Die Filmnächte profitieren von ihrer Lage an der Spree, dem Licht der Nacht, das die Gebäude schmückt, und dem Anblick der Domkuppel; all dies schafft eine fast magische Stimmung. Die Filme sind für die Besucherinnen und Besucher nicht nur ein visuelles Ereignis auf der Leinwand; sie sind Teil eines Gesamtkunstwerks, in dem Architektur, Licht und Klang zusammenkommen.

Die Museumsinsel ist ein historisch bedeutender Ort, der seit Jahrhunderten Kunst und Wissen miteinander verbindet. Ein faszinierender Dialog zwischen den Künsten entsteht, wenn man die Kunst des Stummfilms mit der Architektur von Museen verbindet. Die Stummfilme, welche in den Lichtspielhäusern der 1920er-Jahre ein Publikum fesselten, finden nun eine Verbindung zu den Kostbarkeiten der Antike, der Renaissance und der Moderne, die in den Museen der Insel aufbewahrt werden.

Die UFA Filmnächte: Ein offener und inklusiver Geist prägt die Atmosphäre dort. Auf Picknickdecken oder in den bereitgestellten Sitzreihen finden sich die Besucher, viele haben eigene Snacks mitgebracht, während sie die lauen Sommerabende in netter Gesellschaft genießen. Die professionelle Organisation sorgt gleichzeitig dafür, dass alles reibungslos abläuft: Mit modernster Projektionstechnik wird eine brillante Bildqualität gewährleistet, und die Akustik wird durch gezielte Beschallung verbessert, um die Livemusik in bestmöglicher Qualität hörbar zu machen.

Die Museumsinsel als Bühne für die UFA Filmnächte ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Kultur, Stadtleben und Gemeinschaftsgeist zusammenkommen. Mit einem offenen Konzept, das Schwellenängste abbaut, erleichtern die Veranstalter den Zugang zu Hochkultur. Dank der Verbindung von Architektur, Stadtgeschichte und Freiluftatmosphäre sind die Filmnächte ein einzigartiges Erlebnis, das mehr als nur Filmvorführungen umfasst und die Museumsinsel als lebendigen Treffpunkt gestaltet.

Das Programm 2025: Meisterwerke der Stummfilmkunst

Die UFA Filmnächte 2025 präsentieren ein Programm, das die Vielfalt und den Erfindergeist des deutschen Stummfilms zelebriert. An drei Abenden werden großartige Werke gezeigt, die verschiedene Facetten der 1920er-Jahre betrachten. Am 18. Juni eröffnet "Varieté" von Ewald André Dupont die Reihe, gefolgt von Paul Czinners "Der Rosenkavalier" am 19. Juni und Gustav Ucickys "Der Sträfling aus Stambul" am 20. Juni.

Das deutsche expressionistische Kino hat mit "Varieté" (1925) einen seiner bedeutendsten Filme. Ein ehemaliger Trapezkünstler wird in ein Netz aus Leidenschaft, Eifersucht und Verrat verwickelt; so lautet die Geschichte des Films. Dank der bewegten Kameraführung von Karl Freund und der intensiven Darstellung von Emil Jannings ist der Film ein Meilenstein der Filmgeschichte. "Varieté" ist nicht nur ein Drama mit enormer emotionaler Kraft; es spiegelt auch die gesellschaftlichen Umwälzungen der Weimarer Republik wider: Aufstieg und Fall, Liebe, Schuld und Sühne sind zentrale Themen der Handlung.

Am zweiten Abend wird "Der Rosenkavalier", eine Adaption der bekannten Oper von Richard Strauss, aufgeführt. Die Geschichte über Liebe, Verzicht und den Wandel der Gesellschaft wurde 1926 von Regisseur Paul Czinner in prachtvollen Bildern verfilmt. Es ist besonders bemerkenswert, wie eng die Zusammenarbeit mit Strauss war, der sogar selbst an der musikalischen Umsetzung mitgewirkt hat. Als Beispiel für die erfolgreiche Verbindung von Film und Musik ist der Film ein Beweis dafür, dass das Kino neue künstlerische Ausdrucksformen ermöglichte.

Abschließend kommt "Der Sträfling aus Stambul" von Gustav Ucicky, ein packender Abenteuerfilm aus dem Jahr 1929. Der Film entführt die Zuschauer in die fremde Welt des Orients und berichtet von Intrigen, Flucht und der Jagd nach Gerechtigkeit. Ucicky, einer der produktivsten Regisseure der UFA, wusste das Publikum mit beeindruckenden Kulissen und aufwendeten Inszenierungen zu fesseln. Der Film ist ein hervorragendes Beispiel für die Internationalität des deutschen Kinos kurz vor der Einführung des Tonfilms.

Ein Blick auf das Programm der UFA Filmnächte 2025 zeigt einen Überblick über die UFA in den 1920er-Jahren und illustriert die Vielfalt der Themen, Genres und künstlerischen Stile. Es bietet die Gelegenheit, die Vielfalt und den Erfindungsgeist des deutschen Stummfilms neu zu entdecken und im Licht der Gegenwart zu betrachten.

Live-Musik als Brücke zwischen den Zeiten

Ein besonderes Merkmal der UFA Filmnächte ist die musikalische Live-Begleitung der Stummfilme. Die Tradition, die seit den Anfängen des Kinos bekannt ist, erlebt auf der Museumsinsel eine beeindruckte Wiederbelebung. In der Ära der Stummfilme war es Brauch, dass Pianisten, Orchester oder Ensembles die Vorführungen begleiteten – dies geschah nicht nur, um die Atmosphäre zu verbessern, sondern auch, um die fehlenden Dialoge und Geräusche durch Musik zu ersetzen.

Im Jahr 2025 wird diese Tradition von den UFA Filmnächten fortgeführt, indem sie namhafte Musikerinnen und Musiker einladen, die Filme auf eine originelle Weise zu interpretieren. Das Konzept ist bewusst offen gestaltet: Neben traditionellen Orchesterarrangements finden sich moderne Kompositionen und experimentelle Klanglandschaften. Die Stummfilmkunst ist in ihrer Vielfalt so reich, dass sie es erlaubt, die Filme auf verschiedene Arten neu zu erleben.

Die musikalische Begleitung ist weit mehr als eine einfache Untermalung – sie stellt einen eigenständigen künstlerischen Beitrag dar, der die Wirkung der Filme entscheidend prägt. In Echtzeit reagieren die Musikerinnen und Musiker auf die Bilder, indem sie Akzente setzen, Stimmungen verstärken und dramaturgische Höhepunkte schaffen. Dabei entstehen oft spontane, improvisierte Abschnitte, die jeden Filmabend einzigartig machen. So wird das Publikum ein lebendiger Dialog zwischen Bühne und Leinwand, zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zeugen.

Die Musik wird entsprechend dem Charakter der Filme ausgewählt. Leidenschaftliche und mitreißende Rhythmen sind der Mittelpunkt von "Varieté", sie betonen das emotionale Auf und Ab der Handlung. In "Der Rosenkavalier" wird die Verbindung zur Oper durch den Einsatz von Strauss' Motiven geschaffen, während "Der Sträfling aus Stambul" von orientalisch angehauchten Klängen profitiert, die das exotische Ambiente des Films verstärken. Die UFA Filmnächte haben sich mit ihrem musikalischen Angebot das Ziel gesetzt, nicht nur die Filme, sondern auch ihre Rezeption und Interpretation weiterzuentwickeln.

Die Live-Musik dient auch als ein Weg, um die Distanz zwischen der Ästhetik der Stummfilmära und den Sehgewohnheiten des heutigen Publikums zu überbrücken. Sie schafft emotionale Verbindungen, eröffnet neue Interpretationsräume und lässt die Filme auf sinnliche Weise erleben. Die UFA Filmnächte sind ein multisensorisches Erlebnis, das die visuelle und die akustische Kunst vereint, die Grenzen zwischen den Künsten aufhebt und die Kinozauberei in ihrer Ursprünglichkeit neu entfaltet.

Die gesellschaftliche Bedeutung der Stummfilmära

Die Stummfilmära der 1920er-Jahre war nicht nur ein Abschnitt der Filmgeschichte; sie spiegelte die gesellschaftlichen Veränderungen und Neuerungen dieser Epoche wider. Berlin, als Herzstück der deutschen Filmindustrie, entwickelte eine einzigartige Kulturlandschaft, die von der Freude am Experimentieren, Internationalität und einem offenen Geist geprägt ist. Die UFA-Filme waren ein Spiegelbild der Hoffnungen, Ängste und Träume einer Generation, die zwischen den Extremitäten von Wirtschaftskrise, politischer Unsicherheit und einem künstlerischen Aufbruch lebte.

Gesellschaftliche Diskurse fanden in Stummifilmen ihren Ausdruck: Genres aller Art behandelten Themen wie Emanzipation, soziale Gerechtigkeit, Urbanisierung und Technologisierung. Filme wie "Varieté" stellten individuelle Schicksale und moralische Konflikte in den Vordergrund, während Werke wie "Metropolis" die Schwierigkeiten der Moderne und die Frage nach der Stellung des Einzelnen in der Massengesellschaft behandelten. In der Ära des Stummfilms suchte man nach neuen Ausdrucksformen; man stellte traditionelle Werte in Frage und schuf neue ästhetische Maßstäbe.

Die UFA war dabei entscheidend für den Antrieb des kulturellen Wandels. Sie unterstützte Talente, probierte neue Erzähltechniken aus und setzte Standards in der Filmproduktion und -vermarktung. Dank der internationalen Verbreitung der UFA-Produktionen wurde Berlin zu einer Weltstadt der Kultur. Zur selben Zeit gehörten die Filme zu einem weltweiten Netzwerk: Der Austausch und die Zusammenarbeit mit Studios in Frankreich, den USA und anderen Nationen beeinflussten die Entwicklung des Kinos.

Die Filme der Stummfilmära belegen ihren gesellschaftlichen Stellenwert durch die Art und Weise, wie sie rezipiert wurden. Sie dienten nicht nur der Unterhaltung, sondern auch als Plattform für Debatten, Nachdenken und die Entwicklung der eigenen Identität. In den 1920er-Jahren waren die Kinos Begegnungsstätten, wo Menschen aus verschiedenen Schichten und mit unterschiedlichen Hintergründen die Begeisterung für die bewegten Bilder gemeinsam teilten. Die Filme ermöglichten es, sich zu identifizieren, aber sie waren auch provokant und regten zum Nachdenken an.

Die UFA Filmnächte haben es sich zur Aufgabe gemacht, die gesellschaftliche Bedeutung der Stummfilmära zu reflektieren. Sie zeigen, dass die Themen und Fragen der damaligen Zeit auch im Jahr 2025 noch immer relevant sind. Die Fragen nach Gerechtigkeit, Freiheit, Identität und dem Zusammenleben sind heute genauso wichtig wie vor einem Jahrhundert. Stummfilme bieten die Möglichkeit, sich mit den Grundlagen der modernen Gesellschaften zu beschäftigen und regen dazu an, historische Erfahrungen mit der Gegenwart zu verknüpfen.

Restaurierung und Digitalisierung: Die Bewahrung des filmischen Erbes

Die Herausforderungen der Restaurierung und Digitalisierung sind untrennbar mit der Präsentation von Stummfilmen während der UFA Filmnächte verbunden. Nur durch mühevolle Archivierungs- und Restaurierungsarbeiten sind viele Meisterwerke der 1920er-Jahre heute noch zugänglich. Die Aufnahmen wurden auf empfindlichen und leicht entflammbaren Nitrozellulose-Materialien gemacht, die im Laufe der Jahrzehnte erheblichen Schäden erlitten haben. Verschiedene Faktoren wie Zerfall, chemische Reaktionen und unsachgemäße Lagerung haben dazu geführt, dass viele Werke als verloren gelten oder nur in Fragmenten überliefert sind.

Seit vielen Jahren engagieren sich Institutionen wie die Deutsche Kinemathek, das Bundesarchiv-Filmarchiv und internationale Partner für die Rettung, Restaurierung und Sicherung unseres filmischen Erbes. Dank moderner Technologien ist es möglich, Filme zu digitalisieren, die beschädigt sind, fehlende Szenen zu rekonstruieren und Bild sowie Ton so gut wie möglich auf die ursprüngliche Qualität zurückzuführen. Die Digitalisierung schafft auch neue Wege für die Präsentation und Verbreitung: Filme können in Kinos, auf Festivals, im Fernsehen oder online einem globalen Publikum zugänglich gemacht werden.

Die UFA Filmnächte nutzen diese Fortschritte und helfen gleichzeitig dabei, das Bewusstsein für den Wert des audiovisuellen Kulturerbes zu schärfen. Sie zeigen, wie viel Aufwand, Fachwissen und Hingabe nötig ist, um die Stummfilmkunst zu bewahren. Fassungen wie "Varieté" oder "Metropolis", die restauriert wurden, sind das Resultat jahrelanger Forschungs- und Restaurierungsarbeit, in der historische Quellen, Drehbuchfragmente, Musikpartituren und Archivmaterialien untersucht werden.

Die Digitalisierung hat die Vermittlung und das Vermitteln von Stummfilmen grundlegend transformiert. Sie macht es möglich, Filme in beeindruckender Qualität zu zeigen, die früheren technischen Einschränkungen zu entkommen und so neue Zuschauergruppen zu erreichen. Gleichzeitig stellt sie die Fragen nach Authentizität, Interpretation und Zugänglichkeit: Welche Fassung ist die "richtige"? Wie gehen Restauratoren mit Lücken, Stilbrüchen oder fehlender Musik um? Die Debatte darüber, wie man die Bewahrung des Bestehenden und die Innovation in der Filmkunst ausbalanciert, ist ein wesentlicher Aspekt der aktuellen Filmarbeit.

Die UFA Filmnächte sind eine Plattform, die Restauratoren, Filmhistorikern, Musikern und dem Publikum zusammenbringt, um sich auszutauschen. Sie zeigen klar, dass die Erhaltung des filmischen Erbes eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft ist, die Zusammenarbeit, Ressourcen und Sensibilität braucht. Im Jahr 2025 sind Stummfilme nicht nur Relikte der Vergangenheit; sie fungieren als lebendige Elemente einer globalen Erinnerungskultur, die immer wieder neu entdeckt und vermittelt werden muss.

Besucher und Publikum: Wer kommt zu den UFA Filmnächten?

Jedes Jahr kommen die UFA Filmnächte auf der Museumsinsel ein bunt gemischtes Publikum zusammen. Die Veranstaltung ist dank des Open-Air-Formats, der zentralen Lage und des niedrigschwelligen Angebots für viele Zielgruppen attraktiv. In den vergangenen Jahren haben sich die Besucherstrukturen und Interessen weiter diversifiziert: Neben Cineasten und Filmhistorikern kommen Kunst- und Musikliebhaber, Touristen, Familien, Studierenden sowie Berlinerinnen und Berlinern aller Altersgruppen dazu.

Ein wichtiges Merkmal der UFA Filmnächte ist, dass sie inklusiv sind. Traditionell ist der Eintritt frei oder bewusst niedrig gehalten, um Barrieren abzubauen und so vielen wie möglich den Zugang zu ermöglichen. Die Veranstaltung ist ein offenes Angebot, das zur Teilnahme einlädt und kulturelle Vielfalt unterstützt. Die einzigartige Atmosphäre, die Verbindung von Kunst, Geschichte und Gemeinschaftserlebnis, wird vom Publikum sehr geschätzt. Viele Besucher bringen Decken, Snacks und Getränke mit, um die Filmnächte als Anlass für ein geselliges Beisammensein zu nutzen.

Die UFA Filmnächte sind jedoch auch ein Ort für Fachleute: Filmwissenschaftler, Restauratoren, Musiker und Medienvertreter nutzen die Gelegenheit, über aktuelle Entwicklungen in der Film- und Musikkultur zu diskutieren. Zusätzliche Möglichkeiten zur Vertiefung und Diskussion bieten Workshops, Führungen und Rahmenveranstaltungen. Die Anwesenheit von Experten und Laien schafft eine produktive Dynamik, die die Veranstaltung lebendig und offen hält.

Ein entscheidender Punkt ist, junge Zielgruppen anzusprechen. Die Veranstalter setzen bewusst auf Vermittlungsangebote für Schülerinnen und Schüler, Studierende und junge Erwachsene. Zusammenarbeiten mit Schulen, Hochschulen und Jugendorganisationen schaffen neue Wege zur Filmgeschichte und schärfen das Bewusstsein für die Wichtigkeit des audiovisuellen Kulturerbes. Das Angebot wird durch begleitende Programme wie Führungen durch die Museen der Insel, Workshops zur Filmmusik oder Einführungen in die Geschichte des Stummfilms ergänzt.

Wie die Publikumsreaktion beweist, funktioniert das Konzept der UFA Filmnächte: Ein erstklassiges Filmprogramm, Live-Musik und eine außergewöhnliche Kulisse schaffen ein Erlebnis, das Menschen aus verschiedenen Gruppen zusammenbringt und ins Gespräch bringt. Im Jahr 2025 sind die UFA Filmnächte ein Beispiel dafür, wie man erfolgreich kulturelle Teilhabe schafft und traditionelle Kunstformen für alle zugänglich macht.

Die Rolle der Veranstalter: Bertelsmann und UFA als Kulturförderer

Die UFA Filmnächte werden von zwei wichtigen Akteuren unterstützt, die seit Jahren einen großen Einfluss auf die Förderung der Kultur und der Filmgeschichte in Deutschland haben: der Bertelsmann SE & Co. KGaA und der UFA GmbH. Mit einer langen Geschichte in der Medien- und Kulturbranche sehen sich beide Unternehmen als Bewahrer und Vermittler des audiovisuellen Erbes.

Der europäische Mediengigant Bertelsmann hat seit vielen Jahrzehnten die Kunst, Musik und Literatur durch verschiedene Initiativen unterstützt. Die UFA Filmnächte zu unterstützen, ist Teil eines größeren Engagements für die Förderung von Kultur und Bildung. Bertelsmann betrachtet die Veranstaltung als Chance, das Bewusstsein für die Wichtigkeit des deutschen und europäischen Filmerbes zu schärfen und die kulturelle Entwicklung zu fördern. Das Unternehmen nutzt seine Fähigkeiten im Eventmanagement, in der Kommunikation und in der Medienproduktion und gewährleistet so eine professionelle Umsetzung der Filmnächte.

Die UFA, die heute zur Bertelsmann-Gruppe gehört, ist die Nachfolgerin der legendären Universum Film AG. Die UFA hat, seit sie 1917 gegründet wurde, einen großen Einfluss auf die Entwicklung des deutschen und auch des internationalen Films gehabt. Heute sieht sich das Unternehmen als ein modernes Medienhaus, das die Tradition mit der Innovation vereint. Die UFA ist aktiv darin, ihr filmisches Erbe zu restaurieren, zu archivieren und zu präsentieren, und sie kooperiert eng mit Museen, Archiven und Forschungseinrichtungen.

Die Partnerschaft zwischen Bertelsmann und UFA bei den Filmnächten zeigt, dass sie beide die Kulturförderung ähnlich verstehen. Die beiden Firmen haben die Aufgabe, nicht nur die Geschichte zu bewahren, sondern auch neue Vermittlungsformate zu schaffen. Ein Beispiel für die Verbindung von Tradition und Moderne, sowie von analogen und digitalen Kulturvermittlung, sind die UFA Filmnächte.

Im Jahr 2025 legen Bertelsmann und UFA ihren Fokus auf Nachhaltigkeit, Innovation und soziale Verantwortung. Die Organisation der Filmnächte erfolgt mit einem Fokus auf Klimafreundlichkeit, und es werden Kooperationen mit lokalen Partnern sowie internationalen Institutionen ausgebaut. Die Veranstalter sehen sich als Impulsgeber für eine lebendige Erinnerungskultur, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet. Die UFA Filmnächte sind mehr als ein Stummfilmfestival; sie sind ein Leuchtturmprojekt, das die kulturelle Vielfalt und die Wichtigkeit des audiovisuellen Erbes in einer globalisierten Welt fördert.